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„Mir hauet de Chatz de Schwanz ab“

Oder ein nicht ganz ernst gemeinter Blogbeitrag, was vom Projekt LEON noch übrig bleibt.


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Im Südschwarzwald, der Heimat des Blogschreibers, wird fast überall jedes Jahr zum Ende des Winters die Fasnacht gefeiert.
Das heisst eine Woche Ausnahmezustand, vom „Schmutzige Dunschdig“ bis Aschermittwoch regieren die Narren und das normale Leben macht ein paar Tage Platz für das närrische Treiben.

Doch was hat das Brauchtum mit der Finanzwelt zu tun?
Mehr als man denkt! Beim einen oder anderen Projekt fühlt man sich tatsächlich wie an der Fasnacht. Da wird sich zu Beginn viel vorgenommen, grosse Pläne werden geschmiedet und schon zur Halbzeit wird bereits zurückgerudert, nur um kurz vor Projektende nochmal Vollgas mit dem abgespeckten Programm zu geben.
An die “Polonäse von Blankenese” erinnert insbesondere das LEON-Projekt des Schweizer Finanzplatzes. Noch vor drei Jahren ein vielversprechendes Projekt - ein einziges gemeinsames Lastschriftverfahren für die Schweiz, kombiniert mit E-Rechnung (LEON) - spielt die Guggenmusik für die E-Rechnung den eBill-Marsch so laut, dass sie das leise vor sich hin trällernde Lastschriftenlied pompös übertönt. Wie bei einer Polonaise waren anfangs noch viele Banken im Projektteam vertreten, es kamen weitere wichtige dazu, aber zwischenzeitlich wurden es immer weniger, sodass die wenigen verbliebenen Bankenvertreter mit SIX Paynet am Ende mit Mühe noch einen Teil von LEON ins Ziel zu bringen scheinen, bevor die Musik aufhört zu spielen.

„...mir hauet en aber it ganz ab...“
Wir von PPI Schweiz bedauern es einerseits sehr, dass wir unserem LEON-Löwen den (Lastschrift)Schwanz abschneiden müssen. Weisen wir doch schon lange darauf hin, nicht nur in diesem Projekt rechtzeitig Softwarehersteller und Marktvertreter in die Entscheidungsgremien miteinzubeziehen.

Immerhin gibt es jetzt eine einheitliche, neue E-Rechnungslösung. Darauf hat die Schweiz lange gewartet (Augenzwinkern). Bei einem vernachlässigbaren Anteil am gesamten Zahlungsverkehr versucht man die E-Rechnung schon seit gut 15 Jahren zum Erfolg zu führen. Ob der grosse Durchbruch mit „eBill“ jetzt kommt?

„...mir lönd no e wengili stoh, damit sie cha a’d Fasnacht go.“
Von einem harmonisierten Lastschriftverfahren ist im Moment nichts (mehr) zu vernehmen. Aus Sicht des Blogschreibers sieht es so aus, als wenn immerhin das Dateiformat der Lastschrifteinreichung auf den ISO-20022-Standard pain.008 umgestellt wird. Schade eigentlich. PostFinance hat bereits ihre Variante des pain.008 (CH-DD) im Einsatz, die Banken wollen ihrem pain.008 jedoch ein anderes Gewand überziehen. Bleibt es also bei den getrennten Verfahren?

Wir sind gespannt auf die neue eBill. Die zentrale Plattform, ein für mobile Devices optimiertes Kundenportal und eine einfache Anmeldung für Rechnungssteller sind nur eine kleine Auswahl der Neuerungen.
In gut einem Jahr wird sich zeigen, wie die „neue“ E-Rechnung bei den Banken und Verbrauchern ankommt.

„S‘goht scho wieder degege!“
So ist nach der Fasnacht immer vor der Fasnacht. The next big thing ist die QR-Rechnung. Einführung ab Januar 2019 hiess es lange Zeit. „Nicht vor Mitte 2019“ heisst es derweil. Scheint wirklich so zu sein wie bei einem Fasnachtsumzug: Sobald eine Umzugsgruppe das Tempo bremst, müssen die Gruppen vorne und hintendran ihren Tritt anpassen, damit der ganze Zug lückenlos das närrische Volk am Strassenrand begeistert.

Der Blogschreiber freut sich schon auf die nächste Fasnacht und hofft, dass sie nicht im Sommer stattfindet 😉

Fasnächtlich gebloggt hat Marco Vosseler

Der Liedtext „Mir hauet de Chatz de Schwanz ab“ stammt von einem Stühlinger Chatzerölli

#LEONch #eBill #eRechnung #Lastschriftverfahren #QRBill #NarriNarro

Wie die Schweiz mit eBill die E-Rechnung zum Erfolg führen will

Digital Finance Experts Blog, PPI Schweiz, PPI, Zahlungsverkehr, Schweiz, ZV, EBICS, QR-Bill, LEON, Harmonisierung ZV, ebill, E-Bill, E-Rechnung, Blog, CH, Banken, Beratung, Consulting Digitalisierung, Automatisierung, papierloses Büro etc. Alles Begriffe, die Sie täglich hören. Sie kommen aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. aus der Industriebranche, Verkaufsbranche bis hin zum Dienstleistungssektor. Sicherlich ist Ihnen auch aufgefallen, dass in den letzten Jahren die
Anzahl Personen am Postschalter mit einem gelben Büchlein abgenommen hat. Dies liegt bestimmt nicht daran, dass es weniger Rechnungen gibt. Die neuen technischen Möglichkeiten tragen zur Änderung des Kundenverhaltens bei. Die Mehrheit der Rechnungsempfänger ist nun online. Die Rechnung wird zu einem beliebigen Zeitpunkt im E-Banking erfasst und am gewünschten Valutatag ausgeführt. Das manuelle Erfassen ist jedoch nicht jedermanns Sache. Neben der mühsamen Erfassung und möglichen Fehlern ärgert man sich auch über die schlechte Performance des E-Bankings. Und anschliessend wollen die bezahlten Rechnungen auch noch im Papierordner versorgt werden.
Warum also nicht auf die E-Rechnung umsteigen?

E-Rechnung 
E-Rechnungen werden aktuell von über 90 Banken und über 1000 Unternehmen angeboten. Sie sind mehrwertsteuerkonform und genauso sicher wie Ihr E-Banking, da sie dessen Bestandteil sind. Damit Sie E-Rechnungen empfangen können, müssen Sie sich für diese anmelden. Für eine Anmeldung suchen Sie über Ihr E-Banking den gewünschten Rechnungssteller und melden sich bei diesem per Knopfdruck an. Bereits nach einigen Tagen erfolgt die Aufschaltung, nach welcher Sie Rechnungen von diesem Rechnungssteller in Ihrem E-Banking sehen können. Die neu erhaltenen elektronischen Rechnungen in Ihrem E-Banking heissen E-Rechnungen. Da alle Rechnungsangaben inklusive der Referenznummer in der E-Rechnung bereits erfasst sind, erfolgt die Zahlung schnell und unkompliziert. Sie müssen diese nur bestätigen. Sie haben auch die Möglichkeit, diese abzulehnen oder den Betrag anzupassen.

Was sind sonstige Vorteile einer E-Rechnung?
Neben der schnellen Bezahlung ist dieser Prozess komplett papierlos. Die Rechnung als solche ist elektronisch als PDF verfügbar. Sie können diese auch auf Ihrem Rechner speichern und bei Bedarf elektronisch weiterleiten. Die Archivierung der Papierrechnungen entfällt und bei einer strukturierten elektronischen Ablage haben Sie jederzeit schnellen Zugriff auf Ihre Rechnungen.

eBill
Wieso sprechen jetzt alle über eBill und nicht mehr über E-Rechnung? Ist das nicht dasselbe? Wieso braucht es hier überhaupt eine Änderung?

Durch das Projekt LEON (Lastschrift E-Rechnung Online Neu) wird aus der E-Rechnung die eBill. Neben der Namensänderung kommt es vor allem zu einer technischen Änderung bei den Finanzinstituten und teilweise auch bei den Kunden. Die aktuell über 90 Banken bieten eine jeweils eigene Plattform für die E-Rechnung als Bestandteil der bankeigenen E-Banking-Oberfläche. Das soll sich in Zukunft ändern.

Die SIX Paynet AG stellt ein neues Portal zur Verfügung, welches als Schnittstelle zwischen dem Rechnungssteller, dem Rechnungsempfänger und den Banken fungiert. Der Vorteil vom Portal ist, dass durch die zentrale Verwaltung von E-Rechnungen mehr Komfort für alle Beteiligten entsteht. Grössere Flexibilität, verbesserte Usability und Interoperabilität zwischen Banken und Postfinance werden von den Finanzinstituten geschätzt. Das Paynet-Portal ist multibanking fähig. Der Rechnungsempfänger kann sich direkt im Paynet-Portal einloggen, seine eBills verwalten und entscheiden, von welcher Bank bzw. von welchem Konto die eBill bezahlt werden soll. Da einige Banken eine Vollintegration von Paynet anstreben, werden sich die Kunden in diesem Fall direkt über das bankeigene E-Banking einloggen müssen.

Wieso ist die Schweiz vom eBill so überzeugt?
Wir erleben derzeit einen grossen Wandel im Bereich Zahlungsverkehr. Der heutige Kunde ist flexibel, digital unterwegs und verlangt schlanke Prozesse, welche schnell, von überall und mit möglichst einem Gerät erledigt werden können. Er möchte entscheiden können, welches Konto bei welcher Bank belastet werden soll. Dabei spielen Transparenz und Sicherheit eine grosse Rolle. Der Schweizer Finanzmarkt ist davon überzeugt, dass die neue eBill das bisherige Lastschriftenverfahren ersetzen wird. Dies zeigen die aktuellen Zahlen: Nur knapp 15% der Zahlungen werden über das Lastschriftenverfahren abgewickelt. Die meisten Kunden möchten die Transaktionen auf ihrem Konto kontrollieren und vor der Ausführung genehmigen. Eine automatische Belastung, welche bei Fehlern nur mit entsprechendem Aufwand rückgängig gemacht werden kann, hat ausgedient.

Ein kleiner Anteil der Finanzinstitute zweifelt jedoch am Mehrwert der eBill im Vergleich zur heutigen E-Rechnung. Ein grosses Fragezeichen machen sie beim Return on Investment. Speziell der Wechsel auf das neue Paynet-Portal fordert neben einer Systemintegration auch ein umfassendes Testing und eine Kundenmigration. Es bestehen auch neue Herausforderungen wegen engen Umsetzungsfristen und fehlenden Ressourcen, welche in aktuellen Projekten im Bereich ZV-Migration eingebunden sind.

Die Termine für die Umsetzung bei den Banken sind jedoch schon definiert.
Die Migration auf die neue E-Rechnungsplattform soll gemäss SIX bis Ende 2018 erfolgen. Über das Potenzial der eBill und über die Erfahrungen, welche die Banken gemacht haben, werden wir in unserem nächsten Beitrag zu diesem Thema berichten.

PPI Schweiz unterstützt Sie als LEON-Kompetenzzentrum bei Fragen zur neuen Lastschrift und eBill.

Für Sie gebloggt hat Alen Kasumovic

Bleiben Sie informiert: #WirLiebenZahlungsverkehr, #PPISchweiz, #DigitalFinanceExperts #LEONch

PPI TopEvent - Frühjahr 2017

Top Event, LEON, LEONCH, PPI AG, PPI, Schweiz, Zahlungsverkehr, EBICS, ISO20022 PPI Schweiz hat es erneut geschafft, die wichtigsten Player im Zahlungsverkehr Schweiz beim PPI TopEvent zu versammeln. Der TopEvent bekleidet eine wichtige Position unter unseren Veranstaltungen und wird rege von bedeutungsvollen Entscheidungsträgern besucht. Die familiäre Atmosphäre im Restaurant Werdguet in Zürich trägt entscheidend dazu bei, dass dieser Event Mal für Mal ein Erfolg wird. Es gibt in dieser Form keinen vergleichbaren Anlass, der mit einer äquivalenten Möglichkeit zum Networking aufwartet. Ein Punkt, der von den Teilnehmenden sehr geschätzt wird.

Den Auftakt der dreiteiligen Referatsreihe machte Markus Beck, Leiter Produktmanagement Zahlungsverkehr Firmenkunden von Raiffeisen Schweiz. Herr Beck brachte den anwesenden Gästen näher, wie die Raiffeisen Gruppe sich der Herkulesaufgabe der Kundenmigration stellt und welche Erkenntnisse sie daraus zieht. Eine grosse Herausforderung sei nach wie vor für alle Banken das über mehrere Jahre parallele Handling von alten und neuen Formaten sowie natürlich der Umstand, dass keiner der Kunden auf diese Umstellung im Zahlungsverkehr gewartet habe und entsprechend träge und mit wenig Lust darauf reagiere. Hier ist es angebracht, dass die wichtigen Player mutig und mit gemeinsamem Effort voranschreiten und die Mobilisierung der Kunden vorantreiben, sodass die Migration nun auch wirklich im Markt ankommen kann.

Wir von PPI Schweiz unterstützen hier gerne mit unserem Knowhow, erstellen Migrationskonzepte und helfen bei deren Umsetzung.

Top Event, LEON, LEONCH, PPI AG, PEAX, Stefan Hermann, Werdguet, PPI, Schweiz, Zahlungsverkehr, EBICS, ISO20022 Im zweiten Referat ging es vor allem um die Digitalisierung. Bruno Kaiser, Leiter Entwicklung bei PEAX und Stefan Hermann, CEO, sprachen sich klar für mehr Offenheit in diesem Bereich aus und präsentierten sehr eindrücklich ihr eigenes Produkt. Bei PEAX geht es nicht nur darum dem User einen digitalen Briefkasten zur Verfügung zu stellen, es steckt vielmehr eine ganze Philosophie dahinter. Beliebige Dokumente können mit der Handykamera bequem gescannt, geordnet und archiviert werden. Der Service erkennt Inhalte (zum Beispiel einen Einzahlungsschein) automatisch, und der User kann diesen mit wenigen Klicks gleich online bezahlen. PEAX macht uns vollkommen zum Homo Digital. Die Vision besticht durch ihre Klarheit und die Präsentation provozierte ein erstauntes Raunen im Raum.
Wir von PPI Schweiz sind Technologiepartner von PEAX und verfolgen die Entwicklung dieser noch jungen Firma mit grossem Interesse.

Den Abschluss der Vortragsreihe gestaltete ein Mann aus den eigenen Reihen. Dirk Dose (PPI AG) reiste extra aus Deutschland an, um vor versammelter Menge über RPA (Robotic Process Automation) zu referieren. Herr Dose ist ein versierter Prozessoptimierer. Er propagiert eine Methodik, die auf reiner Software basiert. Mannigfaltig anwendbar hilft sie überall da weiter, wo bisher noch Menschen manuell eine Information von dem einen System in ein anderes übertragen müssen. Der Ansatz ist simpel. Das, was ein Mensch heute an Handgriffen auf der Tastatur erledigen muss um die beiden unterschiedlichen Systeme bedienen und die Information abfüllen zu können, macht RPA ganz von alleine. Messungen haben gezeigt, dass eine solche Tätigkeit bei Menschen zwischen 10 Minuten bis hin zu einer halben Stunde dauern kann, während die Software es in gerade mal 2 Minuten erledigt. Als Nebenprodukt wird die Fehlerquote minimiert. Der Computer braucht weder Sonntagszulage noch eine Kaffeepause. Dieses Eisen ist wirklich heiss. Grosse Backoffice-Abteilungen und Verarbeitungszentren können platzsparend auf einige wenige Mitarbeitende gekürzt werden, während gleichzeitig der Output gesteigert wird. Die Diskussionen um RPA waren an diesem Abend dann auch entsprechend brisant.
(Lesen Sie hier auch Dirk Doses Blogbeitrag über RPA).

Last but not least nutzte Carsten Miehling, Geschäftsführer von PPI Schweiz, die Gelegenheit, die neue Homepage und das Logo für die LEON-Initiative (Lastschrift E-Rechnung Online Neu) sowie auch unseren neuen Firmenauftritt zu präsentieren. In Kürze wird unser neues Erscheinungsbild online sein und unsere Kompetenzen werden modern und greifbar präsentiert.
Mit PPI Schweiz ist also auch in Zukunft zu rechnen.

Als kleines Präsent gab es zum Schluss für jeden Teilnehmenden einen Stofflöwen. Eine Extraanfertigung mit PPI-Shirt und LEON.CH – Etikette.

Top Event, LEON, LEONCH, PPI AG, PPI, Schweiz, Zahlungsverkehr, EBICS, ISO20022Beim anschliessenden Apéro nutzen viele der Gäste bis in die späten Abendstunden die Chance, bei erstklassiger Musik und gutem Essen, bankübergreifend und auf Augenhöhe über die Herausforderungen im Schweizer Zahlungsverkehr zu diskutieren.
Wir freuen uns sehr, dass dieser Anlass ein Erfolg wurde und blicken entspannt aber ambitioniert der nächsten Durchführung am 26.10.2017 entgegen.



Für die Interessierten, die Referate und einige Eindrücke von dem Event:

Vielen Dank an alle Teilnehmer und die Referenten

Wir würden uns freuen Sie auch auf unserem nächste TopEvent begrüssen zu dürfen.


Ihre PPI Schweiz

#TopEvent #PPISchweiz #LEONch #MigrationZV #PEAX #Raiffeisen #Digitalisierung


PPI Top Event – Berühmt, berüchtigt

Es ist bald wieder soweit: PPI lädt am 16. März, späterer Nachmittag, ins Zunfthaus zur Hard zum halbjährlichen Stelldichein der Zahlungsverkehrsexperten ein.

Gestartet mit der Mission, den Standard ISO 20022 bei Finanzinstituten bekannt zu machen, hat sich der Anlass in der Zwischenzeit zu einem hochkarätigen Treffen mit Stammpublikum aus der Zahlungsverkehrs-Gilde gemausert.

Die Harmonisierung des Zahlungsverkehrs in der Schweiz nimmt auch heute noch seinen Platz im Programm ein (siehe Vortrag von Markus Beck, Raiffeisen), aber nicht nur. Der Anlass ist vielmehr auch eine Bühne für neue Ankündigungen und Überraschungen. So ist es den Verantwortlichen dieses Mal gelungen, zwei „Hot Topics“ in die Vortragsreihe einzubauen. Da wäre einerseits der Beitrag von PEAX, einem Startup aus Luzern, das mit seiner Vision des digitalen Briefkastens etablierte Akteure herausfordert und andererseits der Vortrag von Dirk Dose, der über das hochaktuelle Thema Robotic Process Automation (RBA) im Banking referieren wird.

Als Organisator des Meetings verspricht Carsten Miehling bereits an dieser Stelle, dass PPI bei der jetzigen Veranstaltung mit einigen Neuigkeiten zusätzlich überraschen wird. Denn das ursprüngliche Thema ISO 20022 biegt langsam aber sicher in die Zielgerade ein und ein neues Leitmotto musste gefunden werden. Was dies genau sein wird, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Es lohnt sich aber auf jeden Fall und besonders dieses Mal im Werdguet mit dabei zu sein. Wie immer wird auch bezüglich Unterhaltung und Kulinarik nichts dem Zufall überlassen, sodass die Expertengespräche in geselliger Runde wieder bis in die späten Abendstunden anhalten werden.



Wir freuen uns auf Sie 

#Top Event #PPISchweiz # RoboticProcessAutomation #Harmonisierung #PPIAG #PEAX #Raiffeisen


EBAM - die „Vergessene“

Bereits im August 2016 haben wir auf EBAM, die elektronische Bankkontoverwaltung, aufmerksam gemacht. Was hat sich seither getan? Welche Chancen hat das Electronic Bank Account Management in der Schweiz derzeit wirklich?
Einige werden sich auch noch an einen vielversprechenden Piloten in 2012/2013 erinnern, an dem einige internationale Banken teilgenommen haben. Leider war der damalige Impuls für den Markt noch zu schwach, als dass sich EBAM international hätte etablieren können.

Es fällt vielmehr eine Analogie zum ersten Tablet auf, an das der grosse Schlanke bereits sehr viel früher gedacht hat, welches sich aber erst viel später durchsetzen konnte,  dafür aber eine umso grössere Anhängerschar gefunden hat. Wann also ist die Zeit reif für EBAM? Weshalb ist es damals gescheitert und welche Hausaufgaben müssen zuvor noch gemacht werden, damit es einen ebenso grossen Erfolg hat?
International ist mit dem Meldungsstandard (ISO 20022 acmt-Meldungen - Account Management) schon einmal eine gute Grundlage gelegt. Das Feld sieht jedoch noch eher wie eine Baustelle aus: Zuerst einmal stecken natürlich viele Banken mittendrin in den Arbeiten zur Harmonisierung des Zahlungsverkehrs Schweiz. Budget und Knowhow sind dadurch aktuell gebunden und künftig wird zusätzliches Knowhow bezüglich EBAM aufgebaut werden müssen.

Ausserdem fehlt eine vereinfachte rechtliche Grundlage, um einen Kontoeröffnungsprozess auf digitalem Wege von Anfang bis Ende durchspielen zu können. Know Your Customer und Geldwäschereigesetz sind nur zwei Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen. Wenn man aber den Prozess in einem ersten Schritt auf die Klientel reduziert, die sich bereits ausgewiesen hat und beispielsweise ein weiteres Konto eröffnen möchte, ist EBAM sehr schnell auf ein Nischenprodukt zurückgestuft, für welches derzeit kein Geld und auch keine Zeit bleibt.

Erste Ansätze sind erkennbar, da manche Banken bereits die Möglichkeit bieten, in einer Internetbanking-Anwendung nach erfolgreichem Login (und Identifizierung) ein weiteres Konto zu eröffnen oder zumindest die Bestellung auszulösen. Leider basieren diese Schnittstellen zum Bankenkernsystem nicht auf den standardisierten acmt-Meldungen. Wenn sich also EBAM durchsetzen sollte, können auch hier noch weitere Bereinigungsarbeiten anfallen.

Eine grössere Hürde stellt jedoch noch die Bereinigung der Bestandsdaten dar. Sowohl auf Bankenseite als auch bei der Gegenpartei - sei es ein KMU, sei es ein international aufgestelltes Grossunternehmen - die Mannigfaltigkeit ist gross und kann nicht so ohne Weiteres auf wenige Meldungstypen komprimiert werden. Von Institut zu Institut sind bereits die Anforderungen für eine Kontoeröffnung verschieden, im internationalen Umfeld multipliziert sich dieser Aspekt noch.
Auf der (Firmen-)Kundenseite müssen nicht nur aktuelle Bestandskonten in eine EBAM-Lösung überführt werden, auch die ganzen Prozesse erfordern eine Anpassung.

Bleibt derzeit nur die Möglichkeit, die Köcher für die Zeit nach der Harmonisierung Zahlungsverkehr Schweiz zu füllen. Vielleicht wird es Zeit für die Harmonisierung der rechtlichen Grundlagen?
Im Rahmen von PSD2 und XS2A Access to Account wird EBAM ein wichtiger Baustein sein, mit dem Banken ihren Kunden neue Services und Möglichkeiten eröffnen können.

Für Sie gebloggt hat Frank Rebmann von PPI Schweiz


Frank ist Senior Consultant bei PPI Schweiz und nebst seiner Affinität zu Mobile Payment begeistert er sich für den Meldungsaustausch im Zahlungsverkehr auf der Seite Kunde-Bank, insbesondere aber im Interbankbereich.




#EBAM, #DigitalIdentity, #ISO20022, #HarmonisierungZV

Zahlungsverkehr im Fokus

Ein grosser Teil der Digitalisierung in der Finanzindustrie dreht sich um den Zahlungsverkehr. Um Geldbeträge schnell, kostengünstig und effizient von A nach B zu bringen, investieren Banken Millionen. Aber rechnet sich das langfristig?
Immer mehr Menschen regeln ihren Alltag mit Smartphones. 
Das Ein- und Ausschalten des Lichts zu Hause, schauen und posten von Videoclips, Selfies oder anderen Fotos, Informationsbeschaffung und letztendlich Kommunikation mit Freunden und Geschäftspartnern erledigen wir von überall aus. Bequem, einfach, jederzeit.
Im Jahr 2016 wurden durchschnittlich mehr als 80 % der Zugriffe auf Websites mit Smartphones ausgeführt. Dazu gehört auch der Aufruf von Banking-Apps zur Erledigung seiner Zahlungen. Erstaunlicherweise nehmen wir dabei in Kauf, dass die Bezahlung einer Rechnung im Gegensatz zu unseren sonstigen Smartphone-Gewohnheiten nicht innerhalb weniger Sekunden erfolgt, sondern mehrere Stunden oder auch mal einen Tag dauern kann. Und das in der heutigen Zeit, wo sogar ein US-Präsident die Bevölkerung mehrmals täglich „live“ auf Twitter mit mehr oder weniger sinnvollen Informationen versorgt und wir mit Whatsapp und Snapchat innerhalb von Sekunden mit unseren Freunden Textmessages, Bilder und Videos austauschen.


Doch wie ist es um den Schweizer Zahlungsverkehr gestellt? Was passiert hinter den Banking-Apps und welches Entwicklungspotential ist zu erwarten?
Das Bundesamt für Kommunikation BAKOM hat vor kurzem ein interessantes Dossier zum Zahlungsverkehr in der Schweiz veröffentlicht.
Ich möchte dieses Werk jetzt nicht im Detail kommentieren, werde jedoch ein paar interessante Stellen herauspicken.


Schaut man sich die Zusammensetzung von bargeldlosen Zahlungen an, fällt auf, dass sich Überweisungen (53%) und Kartenzahlungen (44 %) diesen Kuchen zu weitestgehend gleich grossen  Stücken aufteilen. Der restliche Anteil von 3 % entfällt auf Lastschriften. Umso mehr erstaunt es in diesem Zusammenhang, dass der Finanzplatz für diesen verschwindend geringen Anteil von Lastschriften eine neue Lösung (LEON – Lastschriften, E-Rechnung Online Neu) vorsieht. Für Banken und Firmenkunden bedeutet das erneut eine Umstellung von Formaten und Verfahren. Finnland hingegen hat mit der SEPA-Umstellung gleich die Lastschrift komplett abgeschafft, zugunsten der E-Rechnung.


Ein Blick auf die Überweisungen zeigt, dass über ein Viertel der Zahlungen papierbasiert, also mit Einzahlungsscheinen abgewickelt wird. Dem stehen knapp drei Viertel elektronische Zahlungen gegenüber. Das Ende des typischen Einzahlungsscheines ist ja ohnehin schon besiegelt, was einen weiteren Zuwachs elektronischer Transaktionen mit sich bringen wird, neben Verbesserungen bei Kreditoren- und Debitorenprozessen bei Firmen und Banken. Hier verbirgt sich enormes Kostensparpotential durch Digitalisierung, wenn effizientere Prozesse mit geringerer Fehlerquote eingeführt werden. Wir beraten Sie übrigens gerne hierzu.


Ebenfalls interessant ist die Bedeutung von Bargeld in der Schweiz. Gemäss dem Bericht des BAKOM haben sich Bargeldbezüge im Zeitraum 2009 bis 2014 nur minimal negativ verändert. Die Schweiz ist und bleibt also ein Bargeldland, obwohl sich der Anteil an Kartenzahlungen im gleichen Zeitraum fast verdoppelt hat. Spannend wären auch die Zahlen von 2015 und 2016 hierzu. Das Wachstum von E-Währungen und die Verfügbarkeit von Mobile Payment haben möglicherweise einen Einfluss auf Bargeldtransaktionen.
Unsere Umfrage vom Dezember zur Bezahlung der Weihnachtsgeschenke ergab übrigens ein ähnliches Bild. Fast die Hälfte der Teilnehmer bezahlt im Geschäft bar. Rund 10 % würden mit Mobile Payment bezahlen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Viele äussern dabei aber Sicherheitsbedenken.


Offen bleibt die Entwicklung von Mobile Payment insbesondere im Hinblick auf das neue TWINT. Wir sind gespannt, wie sich die Verbreitung und Nutzung der App nach dem Relaunch entwickeln werden.


Was im Bericht meiner Meinung nach komplett fehlt, ist die Sicht auf andere Payment Provider ausserhalb der etablierten Banken. Der BAKOM-Bericht beleuchtet hauptsächlich die Situation der Banken und wie sich der Zahlungsverkehr im Bankenumfeld entwickeln könnte. Die nicht zu unterschätzende Konkurrenz aus dem FinTech-Sektor wird vollends vernachlässigt. Insbesondere im Zahlungsverkehr ist die Schweiz keine Insel mehr, seit die meisten Banken an SEPA teilnehmen. Auch wenn viele regulatorische Themen aus Brüssel die Schweizer Bankenwelt nur am Rande betreffen, schafft gerade eine PSD2-Verordnung kontrolliertes Wachstum von Konkurrenten, welche Zahlungen schneller und kostengünstiger abwickeln als Banken. Und dass diese sich für den Schweizer Markt interessieren, dürfte klar sein.
Daraus leiten sich schnell strategische Fragestellungen ab, die sich der ein oder andere Zahlungsverkehrsverantwortliche einer Bank stellen muss.


Insgesamt bringt der Bericht wenige bis gar keine Überraschungen. Ich halte ihn trotzdem für lesenswert, da vor allem die Statistiken in einer solchen übersichtlichen Form sonst nicht verfügbar sind.


Für Sie gebloggt hat Marco Vosseler

#Zahlungsverkehr #DigitalFinance #ISO20022 #LEON #MigrationZV

ZV-Frühstück Westschweiz 2016 - Lausanne, 10. November 2016

Am 10. November 2016 lud PPI Schweiz die Westschweizer Zahlungsverkehrsgemeinde zum ersten PPI-Frühstück ins Hotel „Angleterre & Résidence“ in Lausanne ein. Der bereits in der Deutschschweiz erfolgreich lancierte Anlass fand auch bei den Westschweizer Kollegen grossen Anklang. Adnan Khalfallah von PPI Schweiz, seines Zeichens Moderator des Events, durfte über 30 Teilnehmer bei Kaffee und Gebäck begrüssen und in die Vorträge zu den Themen „Migration Zahlungsverkehr“ gemäss der neuen Norm ISO 20022 und „EBICS“ (Electronic Banking Internet Communication Standard) überleiten.

 Als Referenten konnten folgende Experten gewonnen werden:
  • Michel Desponds, Senior Technical Consultant bei PostFinance führte den Teilnehmern nochmals die Wichtigkeit und Grösse des Vorhabens „Migration Zahlungsverkehr Schweiz“ vor Augen. Es war beeindruckend zu hören, wie engagiert PostFinance die Kundenmigration vorantreibt und mit welchen Grössen der Marktführer im Zahlungsverkehr agiert. PostFinance geht in der Beratung mehrstufig vor und arbeitet mit einem Pyramiden-Modell, bei der auf der untersten Stufe die Basis-Migration (technisch) steht und an der Spitze die Optimierung des Working Capital. Entgegen dem offiziellen Enddatum für die Annahme von Zahlungen im Format DTA per Mitte 2018, möchte PostFinance alle ihre Kunden per Ende 2017 migriert haben. Eine Handvoll Tipps aus der Praxis und eine kleine, aber feine Fragerunde haben den Vortrag von Michel abgerundet.
  • Patrik Giger, Verantwortlicher für die Payment Connectivity Services von UBS behandelte in seiner Rede den Kommunikationsstandard EBICS. EBICS wird bei UBS in erster Linie von Corporate Clients für die Übermittlung von Zahlungsaufträgen und für den Bezug von elektronischen Reports eingesetzt. Patrik konnte dem Plenum einen direkten Einblick in die Arbeitsgruppe EBICS geben, in der die Schweiz neben Deutschland und Frankreich als fixes Mitglied fungiert. Die Schweiz engagiert sich in dieser Arbeitsgruppe auch als Vermittler, was sich z.B. darin ausgewirkt hat, dass ab dem nächsten Jahr eine neue harmonisierte EBICS-Version mit einem einheitlichen Auftragsartenkonzept publiziert werden kann. Das Thema „Sicherheit“, ein Steckenpferd von Patrik, wurde im Zusammenhang mit EBICS als sicheres Verfahren für die Übermittlung und Signierung von elektronischen Aufträgen als abschliessendes Thema präsentiert.
An dieser Stelle möchten wir den beiden Referenten recht herzlich für ihr Engagement danken. Auch dank ihrer Präsenz war der erste Anlass in Lausanne so gut besucht. Die Vortragsfolien und die besten Fotos zum Anlass sind nachfolgend publiziert.
Fazit: Der erste Anlass in der Westschweiz zum Thema Zahlungsverkehr im Rahmen eines Frühstücks war ein voller Erfolg. Die beiden Themen „Neuer Zahlungsverkehr“ und „EBICS“ wurden kompetent übermittelt und erste Feedbacks der Teilnehmer sind Ansporn genug, einen weiteren Frühstücksanlass Anfang 2017 zu planen. Französisch sprechende ZV-Experten sind herzlich willkommen.

Für Fragen zu unserem Engagement in der Westschweiz stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung. 

Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen in Lausanne oder Genf.


#EBICS #MigrationZV #ISO20022 #Frühstücksevent #Security

PPI TopEvent - Herbst 2016

Bereits zum fünften Mal trafen sich Finanz- und Informatik-Experten in der Zunft zur Hard zum PPI TopEvent. Wie bereits die vergangenen Male haben sich über hundert Gäste am späten Nachmittag zum Apéro im Restaurant Werdguet eingefunden. Nach einer kurzen Einleitung, in der speziell der Ehrengast Peter Pape, seines Zeichens Gründer von PPI, begrüsst wurde, startete pünktlich um 16:30 Uhr die fünfte Ausgabe des PPI TopEvents.

Christian Rüth, Geschäftsführer voba solutions startete die Referatsrunde. Christian präsentierte die E-Invoicing-Lösung „VR-Billing“ der Volks- und Raiffeisenbanken als Mittel, um die hohe Wechselbereitschaft von Bankkunden zu reduzieren, respektive den Kunden mittels Zusatzservices wie E-Invoicing stärker an das Institut zu binden. Insbesondere im KMU-Umfeld, dem Zielkundensegment der Volks- und Raiffeisenbanken, schlummert laut Christian ein Riesenpotential für die Optimierung der Rechnungsstellungsprozesse.
Nur 5 - 10% aller Rechnungen werden heute elektronisch übermittelt. Mit dem Wegfall der Signaturpflicht in der Schweiz erwartet Christian auch im hiesigen Markt vermehrt Bewegung zum Thema elektronische Rechnungsstellung.

Als zweiter Redner trat Jan Rihak, Head Multichannel Strategy, bei UBS auf. In seinem Vortrag stellte er dem Publikum aktuelle Trends und Herausforderungen bei der Digitalisierung im Banking vor. Jan hat darauf hingewiesen, dass heute die Erwartungen der Bankkunden in Bezug auf die digitalen Angebote vermehrt von anderen Branchen getrieben werden (z.B. Amazon, Google, Facebook etc.). Jan sieht UBS in einer Vorreiterrolle und deutet darauf hin, bereits zahlreiche neue digitale Produkte im Markt lanciert zu haben. Als Beispiele wurden die Angebote „Kontoeröffnung Online“, „Access App im E-Banking“ und „UBS Safe“ präsentiert.

Vor der letzten Präsentation verwies Carsten Miehling nochmals auf das Angebot „PPI EBICS Kernel for free“, eine Initiative für den Finanzplatz Schweiz. Zwecks Förderung des Standards in der Schweiz erhalten interessierte Softwarehersteller den PPI EBICS Kernel kostenlos. Bedingung für die Teilnahme an dieser Aktion ist die Durchführung einer Initialschulung und eine Vereinbarung über die Wartungsgebühren (interessierte Hersteller melden sich bitte direkt unter info@ppi-schweiz.ch).


Das Highlight des Abends war zweifelsohne der Auftritt von Dave Birch, Director of Innovation, Consult Hyperion. In seiner gewohnt unterhaltsamen und direkten Art hat Dave das Publikum wieder begeistert und war für den einen oder anderen Lacher gut. Unter dem Titel „Cardmageddon“ zündete Dave ein Feuerwerk rund um das Thema „mobiles Bezahlen der Zukunft“. Anhand von Beispielen aus seinem Umfeld, wie der Fish-and-Chips-Laden in der Nachbarschaft, der neuerdings auch ApplePay als Bezahlmethode akzeptiert oder warum heute noch Kreditkarten-Informationen in ein Handy getippt werden müssen, hat Dave aufgezeigt, dass für die meisten Anwendungsfälle noch ein weiter Weg zu „seamless payments“ à la Uber zu gehen ist.


Abgerundet wurde der Anlass traditionsgemäss mit einem Steh-Dinner, bei dem ausgeprägtes Networking betrieben wurde. Zur Förderung der guten Stimmung hat die Ländlerformation von Rafael Fuchs & Co. beigetragen. Die letzten Gäste haben erst zu später Stunde den Heimweg angetreten. Ein gutes Zeichen, wie wir meinen, und Motivation genug, um die Planung für den nächsten Anlass im Frühling 2017 in die Hand zu nehmen.

Weitere Bilder und Eindrücke finden Sie in folgender Bildergalerie.

Gerne stellen wir Ihnen die Referate als PDF zur Verfügung.

PPI TopEvent VRBilling von Christian Rueth

PPI TopEvent Digitalisierung im Banking von Jan Rihak

PPI TopEvent Cardmageddon von David Birch

#quergedacht: Warum Banken die Blockchain überleben werden


"Wird Blockchain die Banken wegfegen" (20 Minuten am 20.09.2016). Das klingt ja so, als ob sämtliche Banken, die noch nicht über ein Blockchainprojekt verfügen, mit dem Aufsetzen ihrer Grabrede beginnen müssen.

In der Tat ist anzunehmen, dass die Digitalisierung oder "Industrie 4.0" Opfer bringen wird. Aber steht uns wirklich das Armageddon der Finanzindustrie bevor?
Vielleicht bringt ein Rückblick auf eines der grössten Digitalisierungsprojekte in der Finanzbranche während der letzten Jahrzehnte mehr Aufschluss.

Wie Banken schon vor 30 Jahren mit der Digitalisierung begannen
Als vor 30 Jahren die ersten Versuche unternommen wurden, Zahlungen elektronisch an die Bank zu übermitteln, dachte kaum jemand, dass im 21. Jahrhundert noch Filialen benötigt werden. Das damals eingeführte Onlinebanking wurde als enorme Bedrohung für Bankfilialen wahrgenommen. Kannibalisierung der Kundenfrequenz, Verlagerung von Front-Arbeitsplätzen ins Backoffice, Wegrationalisierung von Schalterpersonal. Nur ein paar Beispiele der häufigsten Befürchtungen. Heute, drei Dekaden später, existieren Beide nebeneinander - Onlinebanking und Bankfiliale. Und es arbeiten dort sogar Menschen. Hinter dem Bankschalter und auch hinter dem Onlinebanking.
Fairerweise muss an dieser Stelle aber gesagt werden, dass das gute alte Onlinebanking jedoch auch ein paar Köpfe rollen liess, in Form von einzelnen Bankfilialen und Mitarbeitern. Es ermöglichte Kunden aber auch von überall und zu jeder Zeit Kontoinformationen abzurufen sowie Zahlungen und Wertschriftenhandel auszuführen. Filialschliessungen waren häufig durch weniger Kundenfrequenz begründet, was unter dem Strich zu geringerer Rentabilität führte. Die Kunden verlagerten dabei einen Teil ihrer Bankgeschäfte zu sich nach Hause oder ins Büro. Letztendlich blieb der Kunde jedoch mehrheitlich seiner Bank treu. Jene Kunden, die hingegen ihre Bankverbindung oder Teile davon wechselten, taten das nicht wegen der Erfindung des Onlinebankings. Vielmehr führte die Verbreitung des Internets zu einer besseren Vergleichbarkeit der Finanzinstitute und deren Angeboten. Auch durch die wachsende Mobilität war eine physische Präsenz in der Nähe des Wohnortes plötzlich nicht mehr erste Priorität bei der Wahl der Hausbank.

Ist Digitalisierung ein stumpfes Schwert?
Heisst das nun: "Digitalisierung" sieht lediglich mächtig aus, verbreitet Angst und Schrecken, ist aber in Wirklichkeit nicht mehr als ein stumpfes Schwert?
Etwas über den Tellerrand hinausgeschaut ist es nicht die Digitalisierung als solches, die für unsere Banken gefährlich werden könnte.
Die Wetterküche der Finanzwelt brodelt, was aber auch an appetitverderbenden Zutaten wie Negativzinsen, Regulierung, Steuerabkommen und Milliardenbussen sowie den "unbeliebten" FinTechs liegt.
Und weil das noch nicht genug ist, wollen moderne Kunden alles am liebsten gratis, sofort und auf dem Smartphone.
Für eine Kontoeröffnung einen Termin zwischen 9 und 16 Uhr in einer Bankfiliale vereinbaren? An einem Wochentag? Das wird uns in weniger als zehn Jahren niemand mehr glauben.
Video-Onboarding über Apps, Personal Finance Management, E-Banking sowieso, die Eröffnung von weiteren Konti per Touch auf den Smartphonescreen und sofortige Überweisung von Geldbeträgen 24 Stunden pro Tag und am Wochenende sind die neuen Erwartungen, die immer mehr Kunden an ihre Bank haben. Das alles fordert die Wettbewerbsfähigkeit vieler Banken heraus.
Viele der aufgezählten Bedürfnisse haben Finanzinstitute bereits erkannt und bieten entsprechende Lösungen an. Mit wirkungsvollen "Schwertern" haben diese Lösungen jedoch noch wenig zu tun. Um das beste Schwert zu führen, muss man es schärfen, sich eine Taktik (Strategie) zurechtlegen, es beherrschen und seine Wirkungsweise kennen.

Blockchain, DigitalBanking, DigitalFinance, quergedachtDas Schwert zum Einsatz bringen.
Blicken wir hinter die Kulissen der neuen Digital Banking Lösungen ist schnell Schluss mit fancy Tools, modernsten Technologien oder Straight-Through-Prozessen. In der Video-Onboarding-App ist ein Mensch, der Fragen stellt und darüber entscheidet, ob ich der bin für den ich mich ausgebe. Hinter der "on-the-fly Kontoeröffnung" schickt ein Mailsystem eine automatisierte E-Mail an einen Postkorb, den Mitarbeiter aus Fleisch und Blut abarbeiten, indem sie den Auftrag prüfen und freigeben. Der digitale Anlageassistent, im Fachjargon martialisch als Robo-Advisor bekannt, wird während dem Beratungsgespräch mit dem Kunden an einem Bildschirm von einem Kundenberater bedient. Banken bedienen also in erster Linie die Wünsche ihrer Kunden. In die Prozesse dahinter hat die Digitalisierung bislang nur sehr beschränkt Einzug gehalten.
Also nicht anders als bei der Einführung des Onlinebankings vor 30 Jahren. Auch damals gaben Kunden an einem - für damalige Verhältnisse - schicken Bildschirm ihre Zahlungsaufträge ein. Im Backoffice stand ein Drucker, der die Zahlungsaufträge auf Papier druckte. Daraus hat sich ein Mitarbeiter bedient und den Zahlungsauftrag des Kunden in der Zahlungsverkehrsanwendung der Bank erfasst.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer! Je schneller die Hintergrundprozesse modernisiert werden, umso grösser wird der Hebel sein, ein "digitales" Produkt end-to-end schneller, effizienter und performanter zu machen als der Mitbewerber. Angewendet auf die vielen anderen, teils antiquierten Prozesse in einem Finanzinstitut, kann der Einzug neuer, disruptiver Technologien ein Vorteil sein, den wachsenden Kosten durch Regulierung, Bussen etc. entgegenzutreten.
Wobei wir wieder beim Ursprungsthema sind: Blockchain-Technologie. Um beim Vergleich mit dem Schwert zu bleiben; Blockchain ist für mich eher ein Stiefelmesser. Gezielt eingesetzt kann diese Technologie dabei helfen Prozesse zu automatisieren - sicher, nachvollziehbar, unveränderbar. Im Trade Finance oder beim Settlement von Wertschriftentransaktionen ist Blockchain eine interessante Technologie. Das zeigen aktuelle Projekte bei verschiedenen Finanzinstituten. Jedoch muss diese Technologie integer bleiben. Sogenannte Weiterentwicklungen wie sie kürzlich von einem grossen Beratungshaus vorgestellt wurden, wobei Transaktionen in der Chain auch verändert werden können/dürfen, werden die Attraktivität schnell schmälern.

Blockchain ist also ein Thema für Banken, wird aber sicher nicht über Leben und Tod unserer Finanzindustrie entscheiden.
Dass es die Blockchain bereits in die Tagespresse geschafft hat, zeigt wie diskussionswürdig sie ist. In meinen Augen wird ihr derzeit jedoch zu viel Beachtung geschenkt. Wenn die Digitalisierung auf ganzer Linie Erfolg bringen soll, braucht es eine ganzheitliche Betrachtung, bedarfsgerechte Lösungen und Weitblick bei der Wahl der richtigen Lösung. Es gilt die Chancen, die das digitale Schwert mit sich bringt, zu erkennen und zielgerichtet zu nutzen. Der Fokus muss auf der Durchgängigkeit liegen. Technologien sind dabei als Tools aus einem Baukasten zu betrachten.


Quergedacht hat für Sie Marco Vosseler.


#DigitalFinance #Blockchain #Regulierung #Digitalisierung #quergedacht

Es ist mal wieder soweit

Zum fünften Mal in Folge lädt PPI Schweiz am 3.11 zum Top Event in den Räumlichkeiten des Werdguets ein. Ein Meet-and-Greet, das seit Jahren zwischen 140 und 170 illustre Gäste aus Finanz und Wirtschaft anlockt und stets das Thema ISO20022 begleitet hat. Den Puls der Zeit spüren und in Richtung Zukunft schauen, das waren und sind die Ziele der Veranstaltung, die nicht zuletzt durch den Veranstaltungsort und die sich stets wechselnden Live Acts Kult Charakter angenommen hat.

Schauen wir zurück:
Im Sommer 2014 startete der erste Event. Damals unter anderem auf der Bühne Andrej Radovic von Swisscom der über die Fragestellung referierte "Wohin geht die Reise mit mobile Payments".  Wo damals noch von PayPal oder mobino gesprochen wurde, stehen heute paymit und twint. 
Im Frühling 2015 waren es dann Martin Walder von Fides und Dieter Goerdten von PostFinance, die das Thema ISO20022 aus allen möglichen Richtungen beleuchteten und schon damals Themen wie den Umgang mit Softwarepartnern, Testplattformen und Harmonisierung zur Diskussion stellten.
Im Herbst 2015 wurden neben Themen wie PSD2 und Access to Account (Douwe Lycklama von Innopay) auch das Thema EBICS mit VEU (Markus Ruggiero Luzerner Kantonalbank AG) zur Diskussion gebracht. Ein Thema, dass heute stärker den je mit Blick auf Security diskutiert wird.
Im Frühling 2016 spürte man den Wandel der Zeit. Wo ein Jahr vorher noch von Harmonisierung gesprochen wurde, stellte nun Peter Ruoss (UBS) die neuen Patterns bezüglich camt Reporting vor und Marcel Stauch und Ivan Büchi von der Glarner Kantonalbank zeigten auf, wie digital eine Kantonalbank schon heute sein kann.



Auch im Herbst 2016 führen wir diese Linie fort.  Mit Christian Rüth, Jan Rihak und David Birch sind auch dieses mal drei hochkarätige Speaker dabei, die über neue, spannende und interessante Themen aus dem Bereich Digitalisierung berichten. 
Seien Sie auch dieses Mal wieder dabei. Diskutieren Sie mit, geniessen Sie den anschliessenden Apero und freuen Sie sich auf tolle Gäste, interessante Speaker, spannende Themen, gutes Essen und unseren live Act.

Christian Rüth Geschäftsführer, voba solutions GmbH
Erfolgsfaktor E-Invoicing - Kunden binden in Zeiten historisch niedriger Zinsen
Jan Rihak, Head Multichannel Strategy, UBS AG
Digitalisierung im Banking –Trends, Herausforderungen, Ansätze aus Sicht einer Grossbank
David Birch, Director of Innovation, Consult Hyperion
Cardmaggeddon - A peek at the post-cards payment world

Für neue und alte Freunde gilt es sich jetzt anzumelden, solange es noch Plätze hat.

Wir freuen uns auf Sie.

Ich und mein digitales Ich – PPI Schweiz zu Gast beim IFZ FinTech Forum

Digitalisierung, IFZ FinTech, Digital Identity, BehavioSec, Hochschule Luzern, SwissID, eID, SECO "Chancen und Gefahren im Identity Management". Unter dieser Überschrift lud die Hochschule Luzern am Mittwochabend zum IFZ FinTech Forum ein. Ingo Deutschmann von der BehavioSecGmbH, Christian Weber von der SECO und Hans-Jörg Widiger von der GemaltoAG referierten über interessante Fragestellungen und Themen im Bereich Digital Identity.
"Was bringt uns Digital Identity?”, "Überwiegen die Vorteile oder die Nachteile?" und "Kann ich mich eigentlich noch vor meinem digitalen Ich verstecken?". Fragen zu denen, wie der anschliessende Networking-Apéro deutlich zeigte, wohl ein jeder eine eigene Meinung hat.
Deutlich wurde, dass der Trend der Digitalisierung mit grossen Schritten vorangeht. Die Frage nach dem Umgang mit der digitalen Identität und die Verwaltung unseres digitalen Fussabdruckes wird in den nächsten Jahren eines der wohl am heissesten diskutierten Themen bleiben.

Hans-Jörg Widiger eröffnete die Vortragsreihe mit einem Sprung nach Estland. Das Land an der Ostsee, welches sich 1990 aus der ehemaligen UdSSR abspaltete und seit 2004 Mitglied der EU ist, gilt als eines der am weitesten fortgeschrittenen Länder im Bereich e-Government. "Running a Country Digital". Dies ist das Thema des Vortrages und kann gleichzeitig als Leitbild für Estland angesehen werden.

Estland hat es geschafft sich heute als einziges Land in Europa als eGesellschaft zu etablieren. Jeder Bürger besitzt einen Rechtsanspruch auf eine Internetverbindung und ist ab dem 15ten Lebensjahr dazu verpflichtet eine eID zu besitzen. Hierbei handelt es sich um eine Karte mit Chip und Lesegerät (bald auch mit NFC Token), die sowohl den Esten als auch dort lebenden Ausländern angeboten wird. Die Gründung von Unternehmen, das Einreichen der Steuererklärung oder das Abrufen der Schulnoten der Kinder läuft darüber komplett digital. Daneben dient sie natürlich der Identifikation, als Zugticket oder für die digitale Signatur. Fast alles ist heute mit der eID möglich und wird auch genutzt und akzeptiert. Grund dafür ist laut Widiger das Bürgerportal, eine Plattform, auf der jeder seine digitalen Daten einsehen kann und darüber informiert wird, wer sich seine Daten angesehen hat. Diese Transparenz ist einer der Schlüsselpunkte für die Akzeptanz und den Erfolg des Projektes eGesellschaft und sollte als Vorbild für alle europäischen Staaten dienen, die auf dem Weg zur eGesellschaft sind.

Christian Weber beginnt seinen Vortrag damit, in dem er seine verschiedenen Karten auf den Tisch legt, angefangen beim Pass, über den Führerausweis bis hin zur coop-Karte. “All das ginge auch mit nur einer Karte - aber Sicherheit ist halt unbequem“. In seinem Vortrag "Identifikationsmedien gestern und heute" referiert er über ein Thema, welches auch Teil unseres letzten Blog-Eintrages war. Als Mitarbeiter der SECO hat er die Einführung der eID und SuisseID mitbegleitet. Die SuisseID und eID wurden bereits 2010 lanciert, haben sich aber bis heute kaum durchsetzen können. Nach Christian Weber hat die SuisseID jedoch die Basis für mehr geschaffen. 2020 soll dann die neue eID in der Schweiz ausgerollt werden. Es ist jedoch noch nicht klar, ob bis dahin die Akzeptanz für den Schritt zur eGesellschaft da ist.

Für Ingo Deutschmann ist eines an diesem Abend klar: "Usability und Security müssen sich nicht immer asymmetrisch zueinander verhalten“. In seinem Vortrag zum Thema "Using Behavioral Biometrics to balance Usability and Security“ stellt er eine ganz eigene und neue Methode vor wie Sicherheit gewährleistet werden kann.

Mit Behavioral Biometrics kann der Umgang des Nutzers mit seinem Handy oder Laptop getracked, analysiert und gespeichert werden. Aus diesen Daten lässt sich dann ein digitales Profil erstellen, welches bei erneuter Nutzung der Anwendung geprüft werden kann. So lässt sich herausstellen, ob nun wirklich ich meine Online-Überweisung gerade tätige oder sich eine andere Person auf meinem Profil angemeldet hat. Dass die Technologie funktioniert, hat sie bereits bei einigen Kunden gezeigt. Sein Statement ist ganz eindeutig: “Wir sind die Guten“. Und doch ist es gleichzeitig etwas befremdlich wie sehr mein digitales Ich bereits neben mir existiert, ohne dass ich etwas davon mitbekomme.

Mir bleibt es, mich bei den Veranstaltern und Referenten für einen sehr interessanten Abend zu bedanken. Am 9. November startet dann das nächste FinTech Forum zum Thema: "Künstliche Intelligenz im Banking von morgen".
Wer vorher schon interessiert ist und mehr über Digitalisierung erfahren möchte, kann sich den 3. November im Kalender bereits freihalten. Dann startet das nächste PPI Top Event mit spannenden Referenten zum Thema Digital Finance.


Dieser Beitrag wurde von Florian Stade gepostet.

#DigitalFinance #DigitalIdentity #FinTech #HochschuleLuzern