Oder ein nicht ganz ernst gemeinter Blogbeitrag, was vom Projekt LEON noch übrig bleibt.
Im Südschwarzwald, der Heimat des Blogschreibers, wird fast überall jedes Jahr zum Ende des Winters die Fasnacht gefeiert.
Das heisst eine Woche Ausnahmezustand, vom „Schmutzige Dunschdig“ bis Aschermittwoch regieren die Narren und das normale Leben macht ein paar Tage Platz für das närrische Treiben.
Doch was hat das Brauchtum mit der Finanzwelt zu tun?
Mehr als man denkt! Beim einen oder anderen Projekt fühlt man sich tatsächlich wie an der Fasnacht. Da wird sich zu Beginn viel vorgenommen, grosse Pläne werden geschmiedet und schon zur Halbzeit wird bereits zurückgerudert, nur um kurz vor Projektende nochmal Vollgas mit dem abgespeckten Programm zu geben.
An die “Polonäse von Blankenese” erinnert insbesondere das LEON-Projekt des Schweizer Finanzplatzes. Noch vor drei Jahren ein vielversprechendes Projekt - ein einziges gemeinsames Lastschriftverfahren für die Schweiz, kombiniert mit E-Rechnung (LEON) - spielt die Guggenmusik für die E-Rechnung den eBill-Marsch so laut, dass sie das leise vor sich hin trällernde Lastschriftenlied pompös übertönt. Wie bei einer Polonaise waren anfangs noch viele Banken im Projektteam vertreten, es kamen weitere wichtige dazu, aber zwischenzeitlich wurden es immer weniger, sodass die wenigen verbliebenen Bankenvertreter mit SIX Paynet am Ende mit Mühe noch einen Teil von LEON ins Ziel zu bringen scheinen, bevor die Musik aufhört zu spielen.
„...mir hauet en aber it ganz ab...“
Wir von PPI Schweiz bedauern es einerseits sehr, dass wir unserem LEON-Löwen den (Lastschrift)Schwanz abschneiden müssen. Weisen wir doch schon lange darauf hin, nicht nur in diesem Projekt rechtzeitig Softwarehersteller und Marktvertreter in die Entscheidungsgremien miteinzubeziehen.
Immerhin gibt es jetzt eine einheitliche, neue E-Rechnungslösung. Darauf hat die Schweiz lange gewartet (Augenzwinkern). Bei einem vernachlässigbaren Anteil am gesamten Zahlungsverkehr versucht man die E-Rechnung schon seit gut 15 Jahren zum Erfolg zu führen. Ob der grosse Durchbruch mit „eBill“ jetzt kommt?
„...mir lönd no e wengili stoh, damit sie cha a’d Fasnacht go.“
Von einem harmonisierten Lastschriftverfahren ist im Moment nichts (mehr) zu vernehmen. Aus Sicht des Blogschreibers sieht es so aus, als wenn immerhin das Dateiformat der Lastschrifteinreichung auf den ISO-20022-Standard pain.008 umgestellt wird. Schade eigentlich. PostFinance hat bereits ihre Variante des pain.008 (CH-DD) im Einsatz, die Banken wollen ihrem pain.008 jedoch ein anderes Gewand überziehen. Bleibt es also bei den getrennten Verfahren?
Wir sind gespannt auf die neue eBill. Die zentrale Plattform, ein für mobile Devices optimiertes Kundenportal und eine einfache Anmeldung für Rechnungssteller sind nur eine kleine Auswahl der Neuerungen.
In gut einem Jahr wird sich zeigen, wie die „neue“ E-Rechnung bei den Banken und Verbrauchern ankommt.
„S‘goht scho wieder degege!“
So ist nach der Fasnacht immer vor der Fasnacht. The next big thing ist die QR-Rechnung. Einführung ab Januar 2019 hiess es lange Zeit. „Nicht vor Mitte 2019“ heisst es derweil. Scheint wirklich so zu sein wie bei einem Fasnachtsumzug: Sobald eine Umzugsgruppe das Tempo bremst, müssen die Gruppen vorne und hintendran ihren Tritt anpassen, damit der ganze Zug lückenlos das närrische Volk am Strassenrand begeistert.
Der Blogschreiber freut sich schon auf die nächste Fasnacht und hofft, dass sie nicht im Sommer stattfindet 😉
Fasnächtlich gebloggt hat Marco Vosseler
Der Liedtext „Mir hauet de Chatz de Schwanz ab“ stammt von einem Stühlinger Chatzerölli
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