„Gerade die sehr wohlhabende Kundschaft sieht für sich kaum Vorteile in der Digitalisierung. Die Neuerungen bringen in den Augen vieler Kunden mehr Komplexität und Unsicherheit mit sich, während der qualitativ hochstehenden Service, sowie der persönliche Kontakt zwischen Kunden und Bankangestellten vermisst wird“, so Marsalla. Für mehr Persönlichkeit sind die Kunden auch bereit, mehr Geld zu bezahlen und genau dort liegt der Business Case.
Marsalla, der vorher als Kundenberater bei einer Grossbank tätig war, hat das Problem erkannt. Er wurde des öfteren von seinen Kunden auf das Problem der hohen Fluktuation bei den Kundenberatern und der aggressiven Crossselling-Programme angesprochen. Vor zwei Jahren hat er für sich entschieden hier einen Cut zu ziehen und komplett neu zu beginnen. „Mit der Banc’ Analoga ist für mich ein langjähriger Traum in Erfüllung gegangen“, sagt der frisch gebackene CEO. Eine Bank die endlich wieder auf die Wünsche der Kunden hört, anstelle ihnen vorzuschreiben, wie die neuen Trends aussehen sollten.
Der Erfolg gibt ihm Recht, die Anfragen treffen laufend ein. Interessanterweise meldet sich auch der eine oder andere VIP. Gerade für Personen des öffentlichen Lebens ist es ein Gewinn, wenn ihre privatesten Vermögensinformationen nicht digitalisiert auf irgendeinem Server liegen, den sie nicht kennen.
Die Banc’ Analoga startet nun erstmal mit einer kleinen Filiale und 22 Wealth-Management-Kunden. Der Vorteil dieses Business-Modells ist es natürlich, dass die Bank kaum Infrastruktur für ihre Kundschaft bereitstellen muss. Keine millionenteuren IT-Projekte, keine Karten, kein Zahlungsverkehr. Marsalla interessiert lediglich geparktes Geld, das arbeitet.
Die Eröffnung fand vergangene Woche denn auch anonym, als fiktiver Firmenanlass deklariert, in einem nahegelegenen Restaurant statt. Marsalla besteht jedoch darauf, dass es sich hier nicht um eine neue Form der Verwaltung von Schwarzgeld handelt. Er müsse genau die gleichen Deklarationsrichtlinien wie jede andere Bank in der Schweiz einhalten, sonst hätte er auch die Lizenz von der Finanzaufsicht gar nicht erhalten.
Wir von PPI Schweiz verfolgen die Entwicklung der Banc’ Analoga mit grossem Interesse. Und wir stellen die Frage, ob bei der vorherrschenden Digitalisierung tatsächlich gerade die wohlhabenden Kunden mit ihren Bedürfnissen auf der Strecke bleiben oder ob der Markt eine Form findet, die für beide Seiten einen Mehrwert bringt. Ganz unabhängig vom Zahlungsverkehr und den Retail-Bedürfnissen. Der Standort, nahe der italienischen Grenze, macht die Bank auch für EU-Bürger attraktiv, und die grosse Nachfrage lässt Überlegungen zu, ob Marsalla mit seiner analogen Bank eine Trendwende zur Digitalisierung in der Schweiz anstossen kann.
Interessierten Kunden bietet die Bank eine direkte, persönliche Kontaktaufnahme per Briefpost an. Aus Gründen der Diskretion verweigern sich die Berater der Banc’ Analoga den mittlerweile populären Medien wie Internet, E-Mail und sogar dem Telefon. So können sie sich aufs Kerngeschäft fokussieren.
Für Sie umgehört hat sich das Blog Team der PPI Schweiz
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