Google macht Ernst

Die Amerikaner sind bekannt dafür in leicht anderen Grössenordnungen zu denken als wir Europäer dies tun. So erstaunt es nicht, dass z.B. ein Elon Musk praktisch aus dem Nichts eine Firma wie Tesla oder SpaceX aufbaut und hier wie dort damit den bestehenden Markt gehörig aufmischt oder sich den Markt für sein Produkt gleich selber schafft. Bisher flog nämlich kein privates Unternehmen ins All.
Auch Google greift nach den Sternen. Wie ja schon länger bekannt ist, arbeitet der Tech-Riese an einem weltumspannenden Ballon-Netz namens Loon, das die Internet-Connectivity auch in den entlegensten Regionen unseres Planeten erschwinglich gewährleisten soll. Bis Ende des Jahrzehnts soll die ganze Menschheit (auch hier wird in Superlativen gedacht) online sein. Google verspricht sich dadurch natürlich entscheidende Wettbewerbsvorteile. Denn wer online ist, wird früher oder später auch einmal auf eine durch Google platzierte Werbung klicken.

Neu an der ganzen Geschichte ist jedoch, wie immer mehr Informationen durchsickern, dass Google mit Loon auch gleich eine Payment-Lösung respektive eine eigene Währung einführen will. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass der Internetgigant per Juni 2018 auf seinen Plattformen cryptocurrency-bezogene Werbung von Drittanbietern verbieten 
wird. Die genaue Ausgestaltung des Währungsangebotes von Google ist zwar noch nicht bekannt, doch die Idee ist einfach. Wenn man eine weltumspannende Netz-Infrastruktur anbietet, kann man darüber natürlich auch Zahlungen abwickeln. Gerade in entlegenen Gebieten mit mangelhaften und unsicheren Standleitungen und in Ländern mit instabilen Währungen könnte dieses Angebot reissenden Absatz finden. Denn dem Internetriesen wird nicht nur in Drittwelt- und Schwellenländern mehr vertraut als den oft als korrupt angesehenen Bankern und Politikern. Google wird also eine komplette digitale Parallelwelt aufziehen.


Während Anbieter wie Apple Pay auf länderspezifische Kooperationspartner angewiesen sind, die wiederum an einer Clearing-Infrastruktur hängen, wird Google mit Loon alles (inkl. eigener Währung) selber in der Hand halten. Natürlich muss der Einstieg in dieses System geklärt sein und es braucht Möglichkeiten, wie man als Kunde die Landeswährung, oder stellvertretend dafür wahrscheinlich US Dollars, in die google-eigene Währung wechseln kann. Diese Lösung hat Google aber schon zur Hand. Denn bereits heute können Dienstleistungen von Google z.B. mit Kreditkarte bezahlt werden. Bewegt  man sich dann mit seinem Guthaben nach diesem einfachen Exchange im google-eigenen System, muss man diese Welt im Prinzip nie mehr verlassen. Man zahlt online in der Google-Währung und wird in der Google-Währung bezahlt. Solange Google seine Währung stabil hält, hat sie das Potenzial, sehr bald schon den US Dollar als Weltwährung abzulösen. Instant payment versteht sich in diesem Kosmos dann von selbst. Und die Weltgemeinschaft wartet nun hungrig darauf, wie dieses neue Produkt heissen wird. Wir brainstormen gerne bei der Namensgebung mit. Was halten Sie von Google-Dollar, Balloonar oder LoonCoin?

Dieser Beitrag wurde von Matthias Hungerbühler gepostet.

#Google #Loon #Cryptocurrency 

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