Die European Payments Consulting Association (EPCA) ist eine europaweit tätige Vereinigung nationaler Beratungsgesellschaften, die 1998 gegründet wurde. Im August 2000 wurde die EPCA als europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (EEIG) eingetragen. EPCA hat in ganz Europa eine grosse Reichweite und arbeitet mit den führenden Playern im Zahlungsverkehr zusammen. PPI Schweiz ist seit 2012 Mitglied dieser Vereinigung.
Für das halbjährliche Treffen hat die Gastgeberin PSE Consulting nach London geladen. Die Tagungen fanden im Institute of Directors, einem Wahrzeichen des gregorianischen Erbes statt. Das Gebäude ist im Besitz des Krongutes der Britischen Krone. Es wurde von John Nash, einem Architekten aus dem 19. Jahrhundert entworfen. Gebaut wurde es zwischen 1826 und 1828. Der Architekt entwarf unter anderem auch den Brighton Pavillon und den Marble Arch. Auf dem Kongress wurden Projekterfahrungen und landesspezifische Trends ausgetauscht.
Hier die Highlights:
Estland
Mehrere grosse Handelsketten bestreben Zahlkarten mit ihren Treueprogrammen zu verknüpfen, jedoch möglichst unabhängig von den Kartenherausgeberinstituten.
Frankreich
Die zwei grössten Handelsketten stellen das Vier-Parteien-Prinzip bei Zahlkarten in Frage. Sie liessen sich von verschiedenen Anbietern alternative Ansätze erarbeiten und offerieren.
Groupama und Orange bieten einen Online-Bankdienst, Telekommunikationsdienste und auch ein E-Wallet aus einer Hand an.
Italien
In Italien sind mehr Prepaid-Zahlkarten als klassische Kreditkarten im Umlauf.
Dänemark
75% aller POS-Terminals in Dänemark sind NFC-fähig. Bereits 50% aller möglichen Contactless- Transaktionen werden kontaktlos durchgeführt. Dies entspricht 30% des Umsatzes. NFC wird auch gerne bei Beträgen ab € 25 eingesetzt. Händler setzten auf NFC in erster Linie aus Image-Gründen, aber auch um die Wartungskosten der Terminals zu senken. Verarbeitungsgeschwindigkeit ist lediglich ein sekundäres Thema.
Ungarn
Die Behörden werden in den nächsten Monaten ein Gesetz verabschieden, um die Zahlkartenindustrie besser zu regulieren. Es werden grössere technische und finanzielle Aufwände erwartet, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
Grossbritannien
Der Einsatz von Apple-Pay und Android-basierten Zahlungslösungen hält sich in Grenzen. Die Entwicklungen von benutzerfreundlichen und bedarfsgerechten Softwareapplikationen haben sich als aufwendiger als ursprünglich angenommen herausgestellt.
Es wird ein Gesetz erwartet, welches den Bürgern das Recht geben soll, bis zu gewissen Beträgen auch bei elektronischen Zahlungsformen anonym zu bleiben.
Verschiedene Bankinstitute haben eine Interessengemeinschaft gegründet, um die überarbeitete Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 effizienter umsetzen zu können.
Auch der BREXIT wurde in informellen und formellen Gesprächen thematisiert. Man ist der Ansicht, dass dieser aus technischer Sicht keinen Einfluss auf den Zahlungsverkehr haben wird.
Schweiz
Um den Anwesenden einen Einblick in den Schweizer Markt zu geben, wurden unter anderem die verschiedenen Bestrebungen bezüglich Umsetzungen und Einführungen von ISO20022 und EBICS erwähnt. Interessiert waren die Anwesenden auch an der Fusion von Paymit und Twint sowie am Schweizer Markteintritt von Apple Pay (T). Überrascht reagiert wurde auf die Schweizer Zurückhaltung in Bezug auf PSD2.
Als letztes Traktandum stand auf der Kongressagenda die Wahl des Vorstandsvorsitzenden. René Heusser von PPI Schweiz wird für die EPCA die nächsten zwölf Monate dieses Amt innehaben.
Das nächste Treffen ist im Frühling 2017 in Ungarn geplant. Gerne werden wir Ihnen wieder von den aktuellen Entwicklungen berichten.
Informationen zu EPCA finden Sie unter folgendem Link:
www.epca.de
Für Sie gebloggt hat Alberto De Gruttola, PPI Schweiz
Alberto De Gruttola ist Experte in Themen wie Digitalisierung von Geschäftsmodellen, Digitaler Zahlungsverkehr und Digitales Dokumentenmanagement. Er verfügt über ein technisches sowie betriebswirtschaftliches Studium.
Sein Focus liegt in der Aufgliederung von Unternehmensanforderungen und der Projektleitung. Im Digitalen Zahlungsverkehr ist er besonders in den Bereichen E-Wallet und Card Not Present spezialisiert.
Sein Credo heisst: „Digitalisierung ist kein Endzustand, sondern ein beständiges Bestreben nach maximalem Erfolg, mittels Arbeitsprozessen und Informationstechnologien.“
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