Das vierte Interview in der Reihe unserer Top Event Interviews. Wir sprachen mit Markus Beck, Leiter vom Produktmanagement Zahlungsverkehr bei der Raiffeisen über das Thema Harmonisierung ISO Payment und Fintech.
Harmonisierung
Zahlungsverkehr Schweiz, wo steht die Raiffeisen aktuell?
Ein
erster wichtiger Meilenstein konnte 2015 mit der Umstellung auf ISO 20022 für
euroSIC im Interbankenbereich erreicht werden. Mit der Live-Schaltung der
Raiffeisen-Firmenkundentestbank im Mai 2016 haben wir einen weiteren
Meilenstein zeitgerecht erreicht. Die verbleibenden Arbeiten sind sehr weit
fortgeschritten und somit planmässig.
Was ist Ihrer Meinung
nach die grösste Herausforderung bei diesem Vorhaben?
Die
Harmonisierung Zahlungsverkehr Schweiz ist in erster Linie ein Kundenprojekt
und erst in zweiter Linie ein technisches Projekt (Formatumstellung, Schnittstellenanpassungen
etc.).
Wo stehen Ihre
Firmenkunden im Vergleich zum Fahrplan der Umsetzung?
Der
Stand bei den Firmenkunden ist erwartungsgemäss unterschiedlich und reicht von
Firmen, die im November 2016 live gehen bis hin zu Firmen, die noch am Anfang
des Prozesses stehen.
Gibt es Unterschiede bei
verschiedenen Kundengruppen?
Es
wäre vermessen, eine generelle Aussage zu machen, da es sehr stark auf das Setup
des jeweiligen Firmenkunden ankommt. Spürbar ist, dass insbesondere kleinere
Firmenkunden (mit geringeren Anforderungen) stark auf ihre Softwarepartner
setzen. Bereits mittelgrosse Firmenkunden haben ein deutlich anderes Anforderungsprofil.
Dementsprechend braucht es hier mehr Unterstützung.
Wie unterstützt
Raiffeisen ihre Kunden bei der Umstellung?
Raiffeisen
legt grossen Wert auf die Kundenkommunikation. Es ist wichtig, den Kunden so
einfach wie möglich an die für ihn teilweise komplexe Umstellung heranzuführen.
Zu diesem Zweck hat Raiffeisen eine App lanciert, welche sowohl vom
Firmenkundenberater als auch von den Firmenkunden selbst genutzt werden kann.
In vier Schritten wird der komplexe Sachverhalt dem Kunden auf eine für ihn
verständliche Weise aufgezeigt. Wir suchen zudem bewusst den persönlichen
Dialog mit unseren Firmenkunden. Mit der Raiffeisen-Firmenkundentestbank bieten
wir den Firmenkunden wie auch ihren Softwarepartnern eine zusätzliche
Unterstützung.
Ist das Projekt innerhalb
der vorgegebenen Termine zu schaffen?
Als
Finanzinstitut tragen wir eine grosse Verantwortung, unseren Firmenkunden die
neuen Verfahren und Formate möglichst frühzeitig zur Verfügung zu stellen. So
können wir aktiv dazu beitragen, dass der Kunde von möglichst langen
Übergangsfristen profitieren kann. Wie bereits erwähnt, laufen alle
Aktivitäten planmässig.
Fintech
Sehen Sie einen
Zusammenhang zwischen der Standardisierung und den zahlreichen
Fintech-Initiativen?
Den
Zusammenhang gibt es sicher. Sei es aufgrund fehlender Standards oder den
Möglichkeiten für nicht regulierte Unternehmen, sich ausserhalb von Standards
bewegen zu können.
Start-ups im
Fintech-Bereich: Chance oder Risiko für etablierte Banken?
Start-ups
im Fintech-Bereich sind definitiv eine Bereicherung für Banken – wie für alle
anderen Branchen auch.
Mobile Payments: Wohin geht die Reise, wer wird in der Schweiz dominieren?
Zahlungen
werden digitaler und mobiler – daran führt kein Weg vorbei. Es wäre schlecht,
wenn am Schluss eine Lösung dominieren würde.
Crowdfunding-Plattform der BLKB, die Glarner Kantonalbank mit zahlreichen digitalen Initiativen und andere Banken mit Fintech-Expansion: Was hat Raiffeisen in diesen Bereichen
vor?
Raiffeisen
betreibt mit der Plattform „lokalhelden.ch" ebenfalls eine Crowdfunding
Plattform.
Mit der Online-Hypothek hat Raiffeisen unlängst
eine weitere Plattform lanciert, welche die Bedürfnisse digital affiner Kunden
adressiert. Digitale Initiativen sind fixer Bestandteil in der Ausrichtung der
Kundenbedürfnisse.
Wir bedanken uns bei Markus Beck,
Leiter Produktmanagement Zahlungsverkehr bei der Raiffeisen für das Interview.
Dieser Beitrag wurde für Sie von Florian Stade gepostet.
#Raiffeisen #Harmonisierung #Digitalisierung #FinTech
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