Immer mehr QR-Code-Wildwuchs in der Schweiz

PPI Schweiz
Just verkündet die Credit Suisse, Bankomatbezüge mittels QR-Code und Smartphone zu ermöglichen. "Tolle Sache, so ein QR-Code", dachten sich wohl auch die Verantwortlichen von Paymit, die mit einem – anderen – QR-Code Zahlungen am Point of Sale ermöglichen.

Der nächste QR-Code lässt nicht mehr lange auf sich warten: Auf dem neuen Einzahlungsschein wird ebenfalls ein solcher verwendet, jedoch in einer weiteren Variante. Wer richtig gezählt hat, kommt bereits auf drei unterschiedliche QR-Code-Varianten aus den oben genannten Beispielen. 

Eines verbindet sie jedoch: In jedem Szenario wird eine Zahlung abgewickelt, also Geld von A nach B transferiert. Ist es beim Bankomatbezug eine Bargeldauszahlung, so erfolgt in den anderen beiden Fällen eine bargeldlose, elektronische Zahlung von einem Konto auf ein anderes. Da sei die kritische Frage erlaubt, ob es nicht an der Zeit ist, einen Standard-QR-Code für Zahlungen zu definieren, bevor jedes neue Zahlungssystem eine weitere Eigenkreation hervorbringt?

Mit der Definition des neuen Einzahlungsscheins mit Datencode hätte der Finanzplatz diese Chance gehabt. Angaben zu Zahlungspflichten und Zahlungsempfänger, Währung, Betrag und eine strukturierte Referenz ermöglichen es, eine Zahlung von hier nach da anzuweisen. Hätte man damals etwas über den Tellerrand herausgeblickt, wäre dieser Code auch für Mobile-Zahlungen, Point-of-Sale-Zahlungen, im E-Commerce und eben Bankomat-Bezüge konfigurierbar gewesen. Ganz nebenbei bemerkt, läuft auf dem Finanzplatz das Grossprojekt "Harmonisierung Zahlungsverkehr". Im Rahmen dieses Vorhabens wäre es sicherlich möglich, einen Standard für Zahlungs-QR-Codes zu definieren, bevor in ein paar Jahren eine Harmonisierung derselben nötig wird.


QRgedacht hat Marco Vosseler, PPI Schweiz

#DigitalBanking #Payments #Harmonisierung


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