Swiss Banking Services Forum 2023 von SIX: Ein Rückblick

Am Mittwoch, dem 6. September 2023, fand das Swiss Banking Services Forum 2023 von SIX in Zürich statt. Unter dem Motto "Kundenerlebnisse im digitalen Zeitalter" versammelten sich Experten und Führungskräfte aus der Finanzbranche, um über die neuesten Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen zu diskutieren.

Prof. Dr. Sita Mazumder eröffnete die Veranstaltung mit einer Präsentation zum Thema "Kundenerlebnisse im digitalen Zeitalter". Sie betonte die Bedeutung der Kundenorientierung und rief die Finanzbranche dazu auf, den Fokus stärker auf die Verbesserung des Kundenerlebnisses zu legen. Eine zentrale Frage, die sie stellte, war: "Für wen tut man was?" Dabei sollte man den Business-Aspekt nicht vergessen und auch immer die Frage stellen "wer ist bereit dafür etwas zu bezahlen?". Die vielfältigen Kundenbedürfnisse genau verstehen und erfüllen ist das eine, der Ertrag daraus das andere.

Santosh Ritter von Visa Schweiz enthüllte die Vision von Visa, welche sich je länger je mehr vom Karten-Schema-Provider zum Tech-Unternehmen entwickelt. Nichtsdestotrotz, Visa verarbeitet täglich beeindruckende 700.000 Transaktionen allein in der Schweiz. Die drei wichtigsten Kundenversprechen von Visa sind Schnelligkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Ritter betonte auch die massive Investition von Visa in Cybersicherheit und die Integration von KI-Modellen zur Betrugsprävention. Eine Herausforderung besteht darin, "Click to Pay" auf den Markt zu bringen, eine Weiterentwicklung im schnellen, sicheren und bequemen Internet-Check-out.

Ein interessanter Ansatz von Google, präsentiert von Andrew Vieira, war die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI), um Kunden schnell und unkompliziert Informationen bereitzustellen. Diese Technologie soll bei komplexen Entscheidungen wie dem Kauf eines Autos oder Hauses helfen. Die Proaktivität von Google, Kundenbedürfnisse zu erkennen und ihnen massgeschneiderte Lösungen anzubieten, wurde betont. In seinen Mockups zeigte Andrew beispielsweise, wie in einer Banken-App auf die Frage nach einem Autokredit der Kunde im Kaufprozess unterstützt werden könnte (bis hin zu Vorschlägen, welches Automodell für ihn passend sein könnte).

Markus Kilb, CEO von Twint, zeigte, wie das Unternehmen stetig wachsende Transaktionszahlen verzeichnet. In Zukunft soll Twint aber mehr als reine Bezahl-App sein, so ermöglicht Twint in einem demonstrierten Anwenderfall, wie Kunden sogar, nach Ladenschluss in ausgewählten Geschäften einkaufen können. Twint wird quasi zum Türöffner. Eine wichtige Neuerung bei Twint ist "Buy now pay later", bei dem Kunden bei bestimmten Händlern entscheiden können, ob sie sofort oder erst in 30 Tagen bezahlen möchten.

Die Paneldiskussion "Wer macht das Rennen – Banken vs. Big Techs" brachte wichtige Erkenntnisse. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Banken ihre Stärken in der persönlichen Beratung und Kundenbetreuung haben, insbesondere bei komplexen Finanzdienstleistungen. Big Techs hingegen sind agiler bei der Identifizierung von Kundenbedürfnissen und der Entwicklung innovativer Lösungen.

Eine Schlussfolgerung der Diskussion war, dass Banken und Big Techs nicht als Konkurrenten, sondern als potenzielle Partner betrachtet werden sollten. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten kann dazu beitragen, die besten Lösungen für die Kunden zu finden und sich ständig weiterzuentwickeln, um den sich verändernden Anforderungen des Finanzmarktes gerecht zu werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines kooperativen Ansatzes, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen und die Zukunft des Finanzwesens erfolgreich zu gestalten.

Dieser Blog wurde von Stefania Guberinic gepostet

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