Genau zwei Jahre ist es her, dass das traditionsreiche TopEvent zuletzt wie im gewohnten Rahmen stattfinden konnte. Zwar haben wir in der zwischen Zeit auch eine digitale Variante lanciert, doch hier fehlte der wichtigste Aspekt – der soziale Austausch in gelassener Atmosphäre. Somit war PPI Schweiz froh, dass wir die zahlreichen Teilnehmer am 07.04.22 wie üblich ab 16:00 Uhr im Zunfthaus zur Hard in Zürich in Empfang nehmen durften. Nach einem kurzem Apéro und der Anmoderation von Florian Stade, galt die Aufmerksamkeit den Referenten.
Den Start machte der CFO und Leiter Support der Entris Banking AG, Dr. Hans Ulrich Bacher.
In seiner Präsentation „Entris Banking Payment Hub: Spezialfall oder ein Modell für Retail- und Privatbanken“ skizzierte Hans Ulrich zunächst das Geschäftsmodell der Entris Banking AG. Sie tritt als Girozentrale und als Zentralbank für Regionalbanken auf, gilt ausserdem als Transaktionsbank mit eigener Banklizenz und kann durch die Volumenbündelung der Regionalbanken Skaleneffekte erzielen. Dazu kommt das Angebot von etlichen Finanzdienstleistungen wie Vorsorge, Bancomaten Services, Trading & Treasury und einiges mehr. Entris stellt kleineren und mittleren Banken, die sich für den Payment Hub entscheiden den Zugang zu SIC & euroSIC und zum Geldmarkt zur Verfügung. Abschliessend wurde erörtert, ob sich dieses Modell auch auf weitere Banken ausweiten lassen könne. Interessanterweise stiess das präsentierte Modell gerade auch bei ein paar Kantonalbanken auf offene Ohren.
Im Anschluss gehörte die Bühne Dr. Falk Kohlmann. Falk ist Bereichsleiter Marktleistung der St. Galler Kantonalbank und Mitglied der GL. In seinem Vortrag stellte er die Digitalisierungsstrategie der SGKB vor und gewährte Einblicke in seine wichtigsten „Lessons Learned“. Mittlerweile wurden von der Bank bereits mehr als 20 verschiedene Apps mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielgruppen entwickelt. Und auch wenn die SGKB im Markt als innovativer Treiber von digitalen Projekten gilt, so kam es erfrischend ehrlich rüber, dass selbst in St. Gallen nicht allen Vorhaben ein Erfolgt bescheinigt war. Die Herausforderung liegt nun einerseits darin die Komplexität der Apps gering und somit kundenfreundlich zu halten. Gleichzeitig muss das Angebot immer weiter auf den einzelnen Kunden zugeschnitten werden. Die one-size-fits-all Strategie ist bereits länger nicht mehr angemessen. Interessant war zu erkennen, dass obwohl das Smartphone in der Welt des Bankings immer wichtiger wird, es weiterhin Bereiche gibt (z.B. die Kreditvergabe), in denen der Kontakt zu einem Bankberater weiterhin unersetzlich ist.
An der abschliessenden Panel-Diskussion, die von Carsten Miehling (CEO, PPI Schweiz) mit provokanten Fragen gewohnt unterhaltsam moderiert wurde, nahm neben den beiden Referenten mit Martin Sackmann (Head Business Management |UBS Switzerland) ein weiterer Experte des Zahlungsverkehrs teil. Hier rückte die Thematik SIC5 mit Instant Payments in den Vordergrund. Es wurde darüber diskutiert, welche Use Cases für Privatpersonen und Unternehmen entstehen werden und ob die Sofortüberweisung auch eine Bezahlmethode für den POS wäre. Immerhin könnten Händler durch ein entsprechendes Bankangebot die hohen Gebühren von Karten und TWINT umgehen. Insbesondere UBS liess sich jedoch bezüglich Dienstleistungen für Banken, wie z.B. dem Korrespondenz Banking im Auslandzahlungsverkehr oder ein mögliches Insourcing bei Instant Payments nicht so recht aus der Reserve locken. Weiter gestand Falk zu, dass eine Monetarisierung der Investitionen in Frontlösungen eine heraufordernde Angelegenheit darstellt und Hans Ulrich betonte die Sinnhaftigkeit von Kooperationen, insbesondre für kleinere Finanzinstitute.
Nach der Panel-Diskussion folgte ein ausgiebiger Apéro, inkl. Flying Dinner und Live-Musik. Bei der ein oder anderen Flasche Wein wurde engagiert über bankübergreifende Themen gesprochen und daneben die optimale Paymentstrategie für den Schweizer Markt erörtert.
Ein herzlicher Dank gilt allen Personen, die dieses TopEvent erneut einzigartig gemacht haben. Zu nennen sind hier als erstes die fast 100 Teilnehmenden aus allen Bereichen des Schweizer Zahlungsverkehrs. Nicht weniger wichtig sind die Referenten bzw. Panel-Teilnehmer, ohne ihre wertvollen Inputs wäre ein solch interessanter Austausch nicht im gleichen Mass möglich gewesen. Ausserdem möchten wir uns für das leckere Essen und den guten Wein bei Andreas Schober, dem Wirt des Zunfthauses zur Hard, bedanken. Zu guter Letzt «Merci vielmal» an alle helfenden Hände von PPI.
Wir freuen uns schon jetzt Euch auf das nächsten TopEvent am 27.10.2022 wieder empfangen zu dürfen.
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