Willkommen im 2021 – Was bringt das neue Jahr, wir wagen einen Blick in die Sterne

Wir schreiben den 01.01.2021 10:35 Uhr. Der eine oder die andere hat noch etwas Schlaf in den Augen, denn das neue Jahr ist noch sehr jung und die Nacht war lang. Wir räkeln und sortieren uns und zeigen uns etwas irritiert darüber, dass im Wohnzimmer eine gewisse Unordnung herrscht – offenbar war die Neujahrsfeier im kleinen Kreis doch amüsanter als erst befürchtet. 

Ein neues Jahr bringt die Möglichkeit, nicht nur im Wohnzimmer sondern generell die Dinge neu zu ordnen, mit Altem aufzuräumen und mit frischem Mut in die Zukunft zu blicken. Noch bevor einen die Routine des neuen Jahres wieder fest im Griff hat, ist die Aufbruchsstimmung meist am grössten. Jetzt werden Pläne geschmiedet, Altes wird kritisch hinterfragt, es kommt die Lust auf Innovation und Veränderung hoch und wir bauen uns unser eigenes Luftschloss, wie die Welt im neuen Jahr aussehen soll.

Was lehrt uns das Firmament?

Wer von Ihnen hierfür ab und an ein Horoskop liest und den Blick in die Sterne wagt hat vielleicht mitbekommen, dass es mit dem Jahresende auch zu einer neuen Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn gekommen ist, ein Ereignis, das nur alle zwanzig Jahre stattfindet und entsprechend Neuerungen mit sich bringt. Die jüngste Konjunktion hat es jedoch mehr als sonst in sich, denn in den vergangenen 200 Jahren fanden diese planetaren Zusammentreffen (bis auf eine Ausnahme) immer in den Erdzeichen Stier, Jungfrau und Steinbock statt - deswegen bezeichnet man in der Astrologie die Epoche der vergangenen 200 Jahre auch als «Erdepoche». Nun befindet sich diese Konjunktion aber am Anfang des Tierzeichens Wassermann und läutet somit die «Luftepoche» ein - astrologisch gesehen betreten wir nun also epochales Neuland.

Was bedeutet das nun?

Gemäss den Ausführungen der Psychologin und Astrologin Sylvia Grotsch bringt ein solcher Epochenwechsel immer auch tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Diese manifestieren sich natürlich nicht alle umgehend im 2021 sondern eher verteilt über die kommenden Dekaden. Wir bewegen uns nun verstärkt weg von der geldgetriebenen hin zur werteliebenden Gesellschaft. D.h. auf immer mehr «haben wollen», einer Tendenz der Erdepoche, folgt nun ein ausgeprägtes Bewusstsein für Verbindungen und Zusammenhänge. Finanzieller Wohlstand, Besitz und berechenbare Verhältnisse treten in den Hintergrund und machen Platz für neue Werte wie Flexibilität, örtliche Unabhängigkeit sowie private und berufliche Gemeinschaften, mit denen man sich locker zusammenschliesst. Denn die Luft liebt Freiheit und Flexibilität, liebt Kontakte und ihr hervorstechendstes Merkmal ist das Bedürfnis nach Wissensaufnahme und Gedankenaustausch.

Auf die mittlere und nahe Zukunft bezogen heisst das, dass die Digitalisierung rasant und noch viel stärker zunehmen wird. Den Menschen wird ein freies und unabhängiges Leben immer wichtiger, Kontakte wollen intensiver gepflegt werden, auch wenn sie weltweit verstreut sind. Der Ruf nach Erneuerung, Freiheit, mehr Individualität und modernen Technologien wird lauter und lauter, gleichzeitig werden aber auch die Gesellschaft als solches und die Bewusstseinserweiterung immer wichtiger. Erstarrtes kommt in Bewegung, alte Zöpfe werden abgeschnitten, die Gesellschaft wird freier, offener und selbstbestimmter werden.

Und mittendrin in dieser Entwicklung stehen die Schweizer Banken, die (entsprechend der Erdepoche) seit Jahrhunderten für Stabilität, Festigkeit und Sicherheit stehen. Werte, die einen grossen Anteil am Geschäftserfolg der vergangenen Dekaden oder sogar Jahrhunderten haben und die sicher auch in Zukunft wichtig bleiben, aber es wird in manchen Dingen, noch stärker als in der jüngsten Vergangenheit, gänzlich neue Gedankengänge und Wege brauchen um den neuen gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht werden zu können. 

Mit welchen Veränderungen ist zu rechnen?

Die noch intensiver zunehmende Digitalisierung wird die Verwundbarkeit ansteigen lassen, und die IT-Sicherheit wird ausgeprägter denn je zur Achillesferse des Systems. Laufend werden neue Formen von Assets hinzukommen, die von den Kunden 24/7 digital verwaltet und in Echtzeit transferiert werden können wollen. Dieser starke Wunsch nach Verfügbarkeit und flexiblen und raschen Transaktionsmöglichkeiten weltweit wird nicht nur die Bankenwelt in der Schweiz extrem auf Trab halten. Noch rascher und feiner als bisher wird die Vernetzung zunehmen und die Welt zu einem (digitalen) Dorf zusammenwachsen lassen. Der Austausch von Gütern und Dienstleistungen wird, aufgrund neuer, digitaler Distributionskanäle und optimierter Logistikpfade, immer rascher vollzogen werden können, was die Banken vermehrt zwingt, mit der Abwicklung des Zahlungsverkehrs Schritt halten zu müssen. Hinzu kommt das forsche Auftreten der Bigtechs, die immer potenter und mit eigenen ausgereiften Ökosystemen auf den (Welt-) Markt drängen. Instant Payments, digitales Zentralbankgeld, die zunehmende Standardisierung im internationalen Meldungsaustausch, Open- und Multibanking oder aber auch das Internet of Things (IoT), mit dem erwarteten enormen Anstieg der Zahlungsvolumina, sind nur einige Baustellen, von denen wir hier sprechen. Diese Themen sind durchaus nicht neu, aber das Tempo und die Dynamik, mit der sie über uns hereinbrechen, sind wahrhaftig einzigartig und nehmen weiter zu.

Wie werden wir diesen Herausforderungen gerecht?

Die Antwort darauf ist einfach und kompliziert zugleich: einerseits mit vereinten Kräften und andererseits durch Spezialisierung.

Diese Veränderungen verlangen ein viel ausgeprägteres Miteinander als dies bisher der Fall war. Nicht alle Finanzinstitute werden im kommenden Jahrzehnt die Ressourcen und die Kraft haben, diesen Wettbewerb zielführend und kundenorientiert mitmachen zu können - die Investitionsvolumina der weltweit agierenden Banken und Bigtechs sind einfach zu gross. Es braucht daher clevere Symbiosen und ein agiles Management der Kompetenzen. Aus strategischer Sicht müssen sich die Finanzinstitute die Frage stellen, welche Rolle sie künftig u.a. im (internationalen) Zahlungsverkehr spielen und welche Geschäfte sie ihren Kunden in Zukunft überhaupt noch anbieten können und wollen. Es geht darum, den passenden Kurs zu finden, um sich dann darüber zu verständigen, welche Kooperationspartner für den bestimmten Weg Sinn ergeben. Universelle Dienstleistungsangebote verschwinden mehr und mehr oder werden künftig von den Banken extern eingekauft oder durch Zusammenschlüsse gelöst werden müssen. Der Trend zur Auslagerung von Dienstleistungen ebenso wie die Nachfrage nach z.B. Zahlungsverkehrssoftware as a Service wird demnach noch mehr steigen. Gleichzeitig wird durch solche Abhängigkeiten aber auch der Need der Banken grösser, rasch Einfluss nehmen zu können, falls dies nötig wird. D.h. die Finanzinstitute sind nicht nur auf das Knowhow der Partnerfirmen angewiesen sondern auch auf sehr gute und effiziente Kommunikationskanäle zu ihnen. Der letzte Punkt wird über die kommenden Dekaden immer kritischer wenn nicht sogar neuralgisch werden. Änderungswünsche müssen rasch besprochen und letztlich umgesetzt werden können, die Agilität muss in diesem Zusammenspiel also entschieden gesteigert werden, und das beidseitig. Wer als Provider hier proaktiv, vernünftig und zielführend Hand bietet, ist gegenüber der Konkurrenz klar im Vorteil. Auch das Ressourcenmanagement wird der Finanzplatz künftig noch flexibler gestalten wollen. Einerseits wird die Anzahl befristeter Verträge im eigenen Haus zunehmen, andererseits wollen die Institute Spezial-Knowhow v.a. in den projektgetriebenen Bereichen ad hoc und noch kurzfristiger einkaufen wollen. Dieser Wunsch nach höchstmöglicher Flexibilität deckt sich mit der neu angebrochenen Epoche, birgt aber auch entsprechende Risiken. Wer nicht rechtzeitig dafür sorgt, die Besten für sich zu gewinnen, gefährdet den Erfolg seines Projektes und blutet dafür im Nachgang sehr viel mehr als eigentlich nötig.

Die angebrochene Epoche der Luft hat es also in sich und wird uns v.a. jetzt in der Übergangsphase ziemlich fordern. Es braucht definitiv einen kühlen Kopf, Weitsicht und Fingerspitzengefühl um das Schiff in diesem intensiven Wind mit Geschick über den unruhigen Ozean zu navigieren. Einen externen Blickwinkel von Spezialisten einzuholen, die die Anzeichen des aufziehenden Wetters vorab und unabhängig einschätzen, Handlungsfelder benennen und Entscheidungen hinterfragen können, kann dabei helfen, glimpflich durch Stürme und in wieder ruhigeres Fahrwasser zu segeln. Das interessante Neuland, das es gemeinsam zu erreichen gilt, wird es wert sein, diese zwischenzeitlichen Strapazen auf sich zu nehmen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude. Die neue Welt wartet mit vielen Freiheiten, gewinnbringenden Gemeinschaften und viel neuem Wissen auf uns, lichten wir also die Anker!

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Start ins 2021 und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit in der angebrochenen Epoche,


Ihr Matthias Hungerbühler

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