Zum nunmehr zehnten Male haben über 100 Experten aus Banken und von PPI Schweiz dem Patienten Zahlungsverkehr den Puls gefühlt. Gerade beim diesmaligen Fokusthema Open Banking schlägt dieser bei Bankern derzeit höher – sei es aus Angst vor der Konkurrenz aus dem FinTech-Bereich oder aufgrund der grossen Chancen durch die Etablierung standardisierter Schnittstellen und effizienter Ökosysteme.
Wie immer hat sich die Gesellschaft nicht mit Oberflächlichkeiten abgelenkt, sondern Klartext gesprochen. Ist Open Banking Krankheit oder Arznei für den Finanzplatz? Christian Schäfer von der Deutschen Bank gab hierzu spannende Einsichten aus dem Umfeld PSD2 preis. Löst das Wort PSD2 in den Retail-Abteilungen der Banken oft Magenschmerzen aus, bieten sich im Bereich Unternehmenskunden zahlreiche Möglichkeiten. So positioniert sich das Geldhaus als Drittpartei (Third Party Provider, TPP) und ermöglicht Multi-Banking-Funktionalitäten über die eigene App. Im Zusammenspiel mit Instant Payments bzw. der International Air Transport Association (IATA) vereinfacht die Bank das Bezahlen von Flug-Tickets und schafft so eine Alternative für Kartenzahlungen. Mit solchen Innovationen möchte sich die Deutsche Bank als aktiver Treiber für die Etablierung eines «minimal viable ecosystem» und später eines «Open Banking ecosystem» positionieren. Gewürzt mit viel Humor und spannenden Appetizern, wie etwa Einblicken in Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit, war der Vortrag ganz nach dem Geschmack der Gäste.
Der zweite Chefkoch des Abends, Dejan Juric von SIX, ging sogar noch darüber hinaus – zumindest dem Titel seiner Keynote nach. In «Beyond Open Banking in Switzerland» informierte er über den Status des Projekts SIX Connectivity, ehemals Swiss Corporate API. Die Idee hinter dem Projekt ist die Schaffung einer einheitlichen Schnittstelle für Software-Provider und weiteren Drittparteien auf der einen und den Banken auf der anderen Seite. Proprietäre Schnittstellen und unübersichtliche Beziehungen sollen so überwunden werden. Mit den Zahlungsauslöse- und Kontoinformations-Diensten werden dieses Jahr bereits erste Anwendungsfälle geschaffen. Die Implementation Guidelines sind in einer Version 1.0 final. Juric appellierte, sich an diese zu halten, ob man sich nun an das SIX-Ökosystem anschliesse oder nicht.
Schliesslich stellten sich die beiden Keynote Speaker sowie Martin Walder von Credit Suisse den kritischen Fragen unseres CEO Carsten Miehling und des Publikums. Sandro Maag von Abacus bereicherte die Runde mit den Einschätzungen aus Sicht des Software-Hauses.
Anschliessend kam allerdings erst der wirkliche Hauptgang des Events: Der Apéro-riche lud zum ausgiebigen Networking ein. Die Gäste konnten sich in vertrauter Atmosphäre über alle relevanten ZV-Themen austauschen. Angesichts des reichhaltigen Angebots an Gesprächspartnern, Getränken und Häppchen dachten viele Gäste erst in den frühen Stunden des neuen Tags daran, den Heimweg anzutreten. Sie haben ein rundum gelungenes Abendprogramm genossen und sicher fest eingeplant, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. Auch PPI Schweiz freut sich auf den nächsten TopEvent am 31.10.2019.
Einige Eindrücke finden Sie hier.
Einige Eindrücke finden Sie hier.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen