The winner takes it all - How money can be managed to be moved

Der Payment-Markt ist mehr denn je im Wandel und das mit einer rasanten Geschwindigkeit. Im EU-Raum beflügelt u.a. die PSD2 die Fintech-Branche. Neue Marktfelder dürfen und können nun erschlossen werden. Denn der eiserne Vorhang, der bisher das Bankkonto des Endkunden schützte, ist löchrig geworden. Dies führt zu einer Vielzahl von neuen Anwendungen, die bisher nicht möglich waren. Ein gefundenes Fressen für Softwareanbieter und Startups also. Es wäre jedoch verkehrt zu denken, dass diese Chancen nur in Europa bestehen. Weltweit sind Bestrebungen im Gange, Zahlungsabwicklungen schneller, einfacher und auch spassvoller gestalten zu können.


So zum Beispiel legte die Fintech-Firma Revolut einen fulminanten Start hin und will bereits 2022 nach eigenen Angaben 50 Millionen Kunden bedienen. Mit dieser Banking-App können Kunden u.a. kostenlos Zahlungen über Landes- und Währungsgrenzen hinweg tätigen, die Wechselkurse entsprechen dabei den Interbanken-Kursen. Gemäss dem Gründer Nikolay Storonsky schaltet das Unternehmen keine Werbung via Google oder Facebook, sondern investiert dieses Geld lieber in die eigene Infrastruktur. Hier ist ein gesundes Selbstvertrauen gegenüber etablierten Grössen im Onlinemarkt erkennbar.

Anders geht es der peer-to-peer Bezahldienst Venmo an. Dieser Brand aus dem Hause PayPal orientiert sich an den Millennials und macht aus dem Bezahlvorgang ein Erlebnis. Die Oberfläche des Dienstes erinnert an das Erscheinungsbild von WhatsApp. Hier wie dort stehen die eigenen Freunde im Mittelpunkt. So einfach wie eine Textnachricht kann hier Geld transferiert werden, personalisiert durch individuelle Statements und Emojis. So ist die History nicht einfach ein banaler Kontoauszug, sondern wird emotional verknüpft mit dem erlebten Event. To spend or not to spend, that’s the question bei Venmo.

Die Banken sind aber nicht ganz untätig. In Deutschland wollen einige Finanzinstitute noch einen Schritt weitergehen, mit Hilfe von Alexa. Alle herkömmlichen Bankdienstleistungen, die der Kunde heute via eBanking tätigt, sollen künftig sprachgesteuert erledigt werden können. Amazon als Betreiberin von Alexa ist aber nicht wirklich begeistert von diesen Vorhaben und schob den Riegel vor. Ob Amazon wirklich befürchtet, durch die Ergänzung der Alexa-Plattform mit Banking Skills unter die PSD2-Richtlinie zu fallen oder ob es vielleicht doch darum geht, das Geschäft selber machen zu wollen und nicht Dritten zu überlassen, bleibt dahingestellt. Denkbar ist letzteres durchaus.

Stellt sich also die Frage, welches Angebot letztlich erfolgreich sein wird. Viele neue Dienste mit Bezahlfunktion legen einen interessanten Start hin und die Zeit wird zeigen, wie nachhaltig dieses Wachstum ist und ob z.B. Unternehmen wie Revolut die sehr ambitionierten Wachstumsziele erreichen und die Kunden letztlich halten können. In Asien wächst z.B. Alipay unaufhörlich. Diese Firma hat bereits 520 Millionen registrierte Benutzer und wickelte 2017 einen Umsatz von 13 Billionen Euro ab, Tendenz stark steigend. Das freut u.a. Lucy Peng. Die Alibaba - Mitbegründerin hat die Verantwortung als Executive Chair bei Ant Financial inne, der mit 120 Milliarden Dollar bewerteten Muttergesellschaft von Alipay.

Aus Sicht der etablierten Finanzinstitute ist diese rasante Entwicklung jedoch mehr als besorgniserregend. Denn die Bankhäuser haben es bisher nicht geschafft, sich entscheidend in diesem Markt zu positionieren. Es zeichnet sich bereits eine grosse Abhängigkeit von Diensten der grossen Player Google, Apple, Amazon, evtl. Alibaba mit Ant Financial und vielleicht auch Facebook ab.

Wer wird hier wohl das Rennen machen? Wer ist in der Lage eine Meta-Bank-Plattform zu bilden, auf der der Kunde alle seine Geschäfte tätigen kann? Wer schafft es, ihm dabei die entscheidende User-Experience zu vermitteln? Gesucht ist die geniale Oberfläche, die den absoluten Mehrwert für den Kunden schafft. Dazu gehören Multibanking genauso wie Instant-Payment, Emotionalität und Leichtigkeit, ebenso wie Bedienerfreundlichkeit und sehr niedrige Kosten (https://paymentandbanking.com/die-meta-bank/).


Das Rennen läuft, wir bleiben dran.

Für Sie gebloggt hat Matthias Hungerbühler

#PSD2 #InstantPayment #MetaBank #Fintech

Bericht vom Frankfurt Payments Network

Bereits zum vierten Mal fand das vom FPN organisierte Zahlungsverkehrs-Symposium in einem ehemaligen Dominikanerkloster in Frankfurt statt. Abermals konnten mehr Teilnehmer und Sponsoren für den Anlass gewonnen werden, sodass sich die Veranstaltung langsam aber sicher zu einem Szene-Treff für Zahlungsverkehrsexperten mausert.

Wie zu erwarten war, standen am diesjährigen Symposium die Themen „Instant Payments“, „Open Banking“ und „Sicherheit“ im Fokus. Interessanterweise drehte sich ein Diskussionsschwerpunkt auch um das Thema „Corporate Payments“, ein Schwerpunkt im Zahlungsverkehr, welchen man auf hiesigen Veranstaltungen kaum findet.

In den Eröffnungsreden von Dr. Hubertus von Poser (PPI) und Andreas Pratz (PwC) werden die „Hot Topics“ kurz erwähnt und mit eigenen Einschätzungen kommentiert. Dr. Hubertus von Poser sieht vor allem Instant Payments als Bedrohung vor die Kartenindustrie und erkennt bei diesem Verfahren auch grosse Potentiale beim Zahlungsempfänger. Andreas Pratz empfiehlt einen Blick ins Ausland, insbesondere nach Asien, wo bereits produktive Lösungen für unsichtbare, biometrische und IoT-Zahlungsvorgänge im Einsatz sind.

Nach der ersten Kaffee-Pause wurde „Instant Payment – Wo stehen wir heute?“ von den Rednern aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Den Start machte Holger Thiemann von der EZB. In der Rolle als Projektleiter von TIPS (TARGET Instant Payment Settlement) betont er die Motivation und die Herausforderungen als Zentralbank die Infrastruktur für das europäische Instant Payment System zur Verfügung zu stellen. Die EZB sieht sich als europäischer Infrastruktur-Bereitsteller für Banken, Netzwerkprovider und Clearingsystem-Anbieter, nicht als kommerzieller, gewinnorientierter Anbieter von Zahlungsverkehrslösungen für Endkunden. Der Produktionsstart ist auf November 2018 vorgesehen.

Katja Heyder, EBA-Clearing, blickt zurück auf den Produktionsstart von RT1 (die realtime Infrastruktur von EBA) vom 21. November 2017, wo bereits 17 Banken aus 8 Ländern mit Instant Payments gestartet sind. Das Umsatz-Volumen im Januar (neu mit 20 Banken) ist noch relativ bescheiden (3,8 Millionen EUR), da die ersten produktiven Banken in der Regel die Lösungen als Pilotprojekte betreiben, oft auch nur in einem geschlossenen Kundenkreis (z.B. innerhalb einer Bankengruppe). Per Mitte Jahr wird eine angeschlossene Teilnehmerzahl von gegen 100 Banken prognostiziert.

Der dritte und letzte Beitrag zum Thema wurde von Thomas Feiler von EACHA (European Automated Clearing House Association) bestritten. Die EACHA mit aktuell 27 partizipierenden Clearing Häusern, fördert als Non-Profit-Organisation die Zusammenarbeit und Interoperabilität unter ihren Mitgliedern. Mit Instant Payment beschäftigt sich die EACHA seid 2013, was im 2016 zur Publikation des EACHA Instant Payments Interoperability Framework (EIPIF) führte. EIPIF ist kompatibel zum EPC SCTInst Rulebook und soll in der Verarbeitungskette zwischen den Banken die Kompatibilität zu den Vorgaben (insbesondere die max. 10 Sekunden Durchlaufzeit) sicherstellen.

Bei der anschliessenden Podiumsdiskussion mit den Instant Payment Referenten, moderiert von Dr. Leo Lipis von Lipis Advisors, wurde zunächst die Frage nach den bereits produktiven Volumen von EBA-Clearing gestellt. Diese werden als hoch wahrgenommen, zumal in Deutschland kaum kommerzielle Angebote existieren. Katja Heyder argumentierte, dass es einige wenige angeschlossene Banken im Onlinebanking bereits ein beachtliches Volumen genieren, u.a. auch ein holländisches Institut, welche das gesamte SCT-Volumen nach SCTInst migriert hat. 

Das Plenum geht nach einer kurzen Abstimmung davon aus, dass mittelfristig (5-10 Jahre) alle Zahlungen instant sein werden und das dann das „New Normal“ sein wird. Ein Teilnehmer schlägt vor, dass die Bankindustrie SCTInst zum Anlass nehmen sollte, sich wieder einmal über Gebühren und Rentabilität im Zahlungsverkehr Gedanken zu machen. Insbesondere im Corporate- und Grossbetrags-Umfeld scheinen hier neue Modelle möglich zu sein, was auch vergleichbare Anwendungen im Ausland zeigen (z.B. Frankreich und Italien). Ein weiterer Teilnehmer sieht die eigentliche Herausforderung bei der 7x24-Verfügbarkeit. Hier scheinen ebenfalls neue Anwendungsfälle möglich, wo neue Angebote durchaus etwas kosten könnten.

Der Nachmittag widmete sich schwerpunktmässig den Themen Firmenkundenzahlungsverkehr und Innovation. Paul Landvogt (Specific Group) stellte eingangs die Frage, welchen Einfluss Industrie 4.0 auf den Firmenkundenzahlungsverkehr haben könnte, respektive welche Antworten die Banken auf diese Frage haben. Paul Landvogt empfiehlt eine Haltung einzunehmen, wo die Bank ein Teil der Wertschöpfungskette des Firmenkunden wird. Gefragt sind neue Services, die aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zahlungsverkehr möglich werden und für beide Parteien einen Nutzen bringen.

Jiri Sandanus, Co-Redner von Crede, weist darauf hin, dass es auch neben dem SCTInst-Schema noch einige weitere gibt, die teilweise auch schneller sind und über höhere Maximalbeträge für Transaktionen verfügen. Neben den bekannten Lösungen aus Skandinavien und England gehen in Kürze auch nationale Lösungen in Osteuropa in Produktion (z.B. Polen und Tschechien). Dies ist vor dem Hintergrund, dass wir in der Schweiz mit ebenfalls einer Nicht-Euro-Währung eine ähnliche Ausgangslage haben, sehr bemerkenswert.

Einen ganz anderen Blickwinkel nimmt Thorsten Zipf von CGI im Zusammenhang mit Mehrwerten gegenüber Firmenkunden ein. Gemäss einer Umfrage erwarten Firmenkunden von ihrer Bank für ihre Geschäftstätigkeit und Treue belohnt zu werden. Dabei stehen nicht die klassischen Volumen-Rabatte auf Gebühren im Vordergrund. Firmen wünschen sich vielmehr ihre Hausbank in der Rolle als digitaler Partner. Mit Hilfe intelligenter Data Analytics Lösungen, basierend auf dem qualitativ hochstehenden Datenpool der Bank für Stamm- und Bewegungsdaten, können echte Mehrwerte für Firmenkunden generiert werden, welche über eine konventionelle Anlageempfehlung hinausgehen. In Kombination mit der Ausnutzung der PSD2, wo die Bank selbst die Rolle eines Drittanbieters einnimmt, sind darüber hinaus äusserst interessante Angebote im Multibanking möglich.

Alen Koenigsberg (Traxpay USA) schlägt den Bogen zu Trade und Supply Chain Finance. Sein Produkt „Traxpay Dynamic Financing Platform“ agiert als Vermittler in den Beziehungen von Firmen zur Bank und in der Interaktion der Firmen untereinander. Als Grundidee sollen alle Akteure jederzeit über alle Informationen (z.B. komplette Details einer Bestellung, Rechnung oder Zahlung) im Meldungsaustausch verfügen, was wiederum zu mehr Automation in der Verarbeitung führt. Gefördert wird dies zusätzlich mit zertifizierten Plug-Ins der Plattform zu den ERP-Marktführern (SAP, Oracle, JD Edwards, Microsoft Dynamics, etc.).

Beim Abschluss des Symposiums ging es um Innovationen im Zahlungsverkehr. Den Anfang macht Dr. Thorsten Völkel (PPI AG), der die Frage stellt, wer denn in Zukunft Deutungshoheit über das gesprochene Wort haben wird. Google, Amazon, Apple oder weitere Tech-Giganten, die bereits heute mehr als eine Million Geräte in heimischen Wohnstuben in Deutschland stehen haben? Aus heutiger Sicht ist eine Anbindung mittels Spracherkennungs-APIs (Application Programming Interfaces) nur über Cloud-Lösungen dieser Anbieter möglich, was wiederum für hiesige Banken, im Gegensatz zu US-Banken, ein unüberwindbares regulatorisches Problem darstellt. Denkbar sind aus heutiger Sicht nur weniger sensitive Abfragen auf öffentliche zugängliche Informationen, welche beispielsweise auf der Webseite der Bank stehen.

Matthias Salmon von NCR brachte das heute schon obligate Konferenz-Thema Cyber Crime ins Plenum. In einer immer mehr über Internet vernetzen Welt und dem Aufstieg von Cloud-Lösungen steigen natürlich auch die Angriffspotentiale auf Geräte und Infrastrukturen. Vor diesem Hintergrund sind natürlich auch Services wie Instant Payments eine attraktive Angriffsquelle, zumal der überwiesene Betrag ja in Sekunden final gutgeschrieben ist. Dies notabene auch für grössere Transaktionsbeträge. An dieser Stelle wird eine anbietende Bank von Instant Payments den Spagat zwischen Geschwindigkeit und aufwändiger Betrugs-Prävention finden müssen (wie gross ist die Risiko-Fähigkeit und -Bereitschaft?).

Der allerletzte Vortrag des Symposiums wurde von Dr. Michael Salmony (EquensWordline) präsentiert, welcher mit „Digitale Identität“ ein weiteres Modethema der Branche ins Kloster nach Frankfurt mitbrachte. Eine zentrale Aussage war die, dass Identität nicht nur auf Personen beschränkt ist (man beachte, dass neuerdings Geräte Transaktionen auslösen können), es heute vielmehr um Rechteverwaltung und Authentisierung geht. Digitale Identitäten müssen eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Die Identität mittels mobilem Gerät in Kombination mit biometrischen und verhaltensbasierten Daten einsetzen zu können, ist zentral. Die Banken könnten mit dem bewährten 4-Corner-Modell eine entscheidende Rolle bei Services rund um die e-Identität einnehmen.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Vorträgen können gerne beim Autor nachgefragt werden.

Über das Frankfurt Payments Network (FPN):
Das FPN wurde im Jahre 2011 gegründet und ist eine Netzwerkplattform für Entscheider und Experten aus der Payments Industry mit über 150 hochkarätigen persönlichen Mitgliedern. Die Mitgliedschaft ist ausschliesslich über eine Empfehlung eines bereits bestehenden Mitglieds möglich und richtet sich an Entscheider und Experten von Kreditinstituten, Dienstleistern, Verbänden, Beratungsunternehmen, Handel etc.. Ziel ist es, an den Entwicklungen des Zahlungsverkehrsraums in Europa teilzuhaben und darüber hinaus an der Gestaltung des Zahlungsverkehrs der Zukunft mitzuwirken.

Mehr Details unter: www.frankfurt-payments-network.de.

Für Sie gebloggt hat Carsten Miehling

#InstandPayments #DigitalIdentity #CyberCrime #PPI

Wir feiern Jubiläum!

Mit dem heutigen Blogbeitrag haben wir die magische dreistellige Marke erreicht. 

100 Blogbeiträge zählt unser Blog
100 Wochen – jeden Dienstag
100 Beiträge, die uns in einer gewissen Art und Weise auch stolz machen. 


In den vergangenen 100 Beiträgen haben wir uns zu den generellen Themen Harmonisierung, Regulierung und Digitalisierung des Finanzplatzes geäussert, meist mit dem erhobenen Zeigefinger. Sei er erhoben wegen den Anforderungen, den Terminverschiebungen, Nichtberücksichtigung wichtiger Aspekte oder Überschneidungen, doch immer mit den Hintergedanken, den Zielen des Finanzplatzes zu dienen.

Neben weiteren Themen wie Digital Identity, LEON und QR-Bill, standen auch immer mal wieder  Gastbeiträge zu Themen wie Cyber Risk und Zahlungsverkehr bei Versicherung bei uns auf der Agenda. Nicht zu vergessen unsere Event-Rückblicke, z.B. zu unseren Top- und Frühstücks-Events.  

Die Kategorie „Quergedacht bedurfte erst einige Überzeugungsarbeit in unserer Redaktion, bevor diese Art von Beiträgen auch veröffentlicht wurden – jedoch wurden wir von den Reaktionen und dem positiven Zuspruch unserer Leserschaft völlig überrascht. Eine Verneigung an dieser Stelle für Ihre positive Aufnahme dieser Kategorie.

Herzlichen Dank an Sie, unsere Leserinnen und Leser.

Ihr Interesse, Ihre Reaktionen und Kommentare sind unser Ansporn, Ihnen mit dem Digital Finance Experts Blog auch weiterhin aktuelle Themen zu servieren. Gleichzeitig ist dies auch ein weiterer Ansporn, uns den Themen der Branche anzunehmen. Wir freuen uns jetzt schon auf Ihre aktive Teilnahme und Unterstützung mittels Kommentaren, „Likes und „Retweets

Zum Jubiläum wollen wir heute unsere drei meist aufgerufenen Blogartikel der letzten eineinhalb Jahre küren.


QR-Bill, Digital Finance Experts Blog


Immer mehr QR-Code Wildwuchs in der Schweiz

Ist es nicht an der Zeit, einen Standard-QR-Code für Zahlungen zu definieren, bevor jedes neue Zahlungssystem eine weitere Eigenkreation hervorbringt? Mit der Definition des neuen Einzahlungsscheins mit Datencode hätte der Finanzplatz diese Chance gehabt ... (weiterlesen)

Instant Payments – The New Normal

Die Zahlungsverkehrs-Gemeinde in Europa beschäftigt sich aktuell mit zwei grossen Themen: Die überarbeitete Europäische Zahlungsverkehrsrichtlinie PSD2 und Instant Payments. Dieser Blog richtet seinen Fokus speziell auf Instant Payments im Allgemeinen und SEPA Instant Payments (SCT Inst) im Speziellen ... (weiterlesen)

RegTech – Der „kleine Bruder” von FinTech wird erwachsen

RegTech war lange Zeit ein stiller Begleiter der Finanzwelt. Über die letzten Jahre hinweg etablierte sich RegTech jedoch als fester Begriff im FinTech-Ökosystem. Geprägt durch neue Technologien und verschiedene Interessengruppen gerät der „kleine Bruder“ von FinTech nun immer mehr ins Rampenlicht ... (weiterlesen)



Unsere Blog Pipeline ist voll mit interessanten Themen und das Jahr 2018 verspricht bereits heute sehr interessant zu werden. 
  • Kann die Kundenmigration auf die pain.001 Meldungen bis Mitte 2018 auf die magische 80% - Marke klettern?
  • Wird das Projekt LEON zum Erfolg und kann die Migration der Banken auf die SIX Plattform bis Q4 2018 gelingen?
  • Welche strategischen Entscheidungen warten mit Blick auf den QR-Bill noch auf uns?
  • Inwiefern wird die Digitalisierung unseren Arbeits- und Privatalltag weiter verändern?

Wir freuen uns auf die nächsten 100 Blogs und hoffen, Sie auch nächste Woche auf unserer Seite begrüssen zu dürfen, wenn wir über das Frankfurt Payment Network berichten. 

Ihr Digital Finance Experts Blog Team

„Mir hauet de Chatz de Schwanz ab“

Oder ein nicht ganz ernst gemeinter Blogbeitrag, was vom Projekt LEON noch übrig bleibt.


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Im Südschwarzwald, der Heimat des Blogschreibers, wird fast überall jedes Jahr zum Ende des Winters die Fasnacht gefeiert.
Das heisst eine Woche Ausnahmezustand, vom „Schmutzige Dunschdig“ bis Aschermittwoch regieren die Narren und das normale Leben macht ein paar Tage Platz für das närrische Treiben.

Doch was hat das Brauchtum mit der Finanzwelt zu tun?
Mehr als man denkt! Beim einen oder anderen Projekt fühlt man sich tatsächlich wie an der Fasnacht. Da wird sich zu Beginn viel vorgenommen, grosse Pläne werden geschmiedet und schon zur Halbzeit wird bereits zurückgerudert, nur um kurz vor Projektende nochmal Vollgas mit dem abgespeckten Programm zu geben.
An die “Polonäse von Blankenese” erinnert insbesondere das LEON-Projekt des Schweizer Finanzplatzes. Noch vor drei Jahren ein vielversprechendes Projekt - ein einziges gemeinsames Lastschriftverfahren für die Schweiz, kombiniert mit E-Rechnung (LEON) - spielt die Guggenmusik für die E-Rechnung den eBill-Marsch so laut, dass sie das leise vor sich hin trällernde Lastschriftenlied pompös übertönt. Wie bei einer Polonaise waren anfangs noch viele Banken im Projektteam vertreten, es kamen weitere wichtige dazu, aber zwischenzeitlich wurden es immer weniger, sodass die wenigen verbliebenen Bankenvertreter mit SIX Paynet am Ende mit Mühe noch einen Teil von LEON ins Ziel zu bringen scheinen, bevor die Musik aufhört zu spielen.

„...mir hauet en aber it ganz ab...“
Wir von PPI Schweiz bedauern es einerseits sehr, dass wir unserem LEON-Löwen den (Lastschrift)Schwanz abschneiden müssen. Weisen wir doch schon lange darauf hin, nicht nur in diesem Projekt rechtzeitig Softwarehersteller und Marktvertreter in die Entscheidungsgremien miteinzubeziehen.

Immerhin gibt es jetzt eine einheitliche, neue E-Rechnungslösung. Darauf hat die Schweiz lange gewartet (Augenzwinkern). Bei einem vernachlässigbaren Anteil am gesamten Zahlungsverkehr versucht man die E-Rechnung schon seit gut 15 Jahren zum Erfolg zu führen. Ob der grosse Durchbruch mit „eBill“ jetzt kommt?

„...mir lönd no e wengili stoh, damit sie cha a’d Fasnacht go.“
Von einem harmonisierten Lastschriftverfahren ist im Moment nichts (mehr) zu vernehmen. Aus Sicht des Blogschreibers sieht es so aus, als wenn immerhin das Dateiformat der Lastschrifteinreichung auf den ISO-20022-Standard pain.008 umgestellt wird. Schade eigentlich. PostFinance hat bereits ihre Variante des pain.008 (CH-DD) im Einsatz, die Banken wollen ihrem pain.008 jedoch ein anderes Gewand überziehen. Bleibt es also bei den getrennten Verfahren?

Wir sind gespannt auf die neue eBill. Die zentrale Plattform, ein für mobile Devices optimiertes Kundenportal und eine einfache Anmeldung für Rechnungssteller sind nur eine kleine Auswahl der Neuerungen.
In gut einem Jahr wird sich zeigen, wie die „neue“ E-Rechnung bei den Banken und Verbrauchern ankommt.

„S‘goht scho wieder degege!“
So ist nach der Fasnacht immer vor der Fasnacht. The next big thing ist die QR-Rechnung. Einführung ab Januar 2019 hiess es lange Zeit. „Nicht vor Mitte 2019“ heisst es derweil. Scheint wirklich so zu sein wie bei einem Fasnachtsumzug: Sobald eine Umzugsgruppe das Tempo bremst, müssen die Gruppen vorne und hintendran ihren Tritt anpassen, damit der ganze Zug lückenlos das närrische Volk am Strassenrand begeistert.

Der Blogschreiber freut sich schon auf die nächste Fasnacht und hofft, dass sie nicht im Sommer stattfindet 😉

Fasnächtlich gebloggt hat Marco Vosseler

Der Liedtext „Mir hauet de Chatz de Schwanz ab“ stammt von einem Stühlinger Chatzerölli

#LEONch #eBill #eRechnung #Lastschriftverfahren #QRBill #NarriNarro

Adyen - mit Online-Zahlungsverkehr zur Digitalisierung


Adyen möchte den Zahlungsverkehr den Banken „entreissen“. Pieter van der Does, CEO des niederländischen Unternehmens, hat deutlich gemacht, dass er absolut entschlossen ist, dies zu erreichen. Derzeit sind die Zahlen von Adyen sehr vielversprechend. Adyen wurde 2006 gegründet und fährt seit 2011 Gewinne ein. Im Jahr 2015 wurde erstmalig ein Transaktionsvolumen von 50 Milliarden USD erreicht und die Tendenz ist steigend.
Mit der Technologie von Adyen können weltweit Zahlungen von Kunden beim Kauf eines Produkts oder beim Abschluss eines Abonnements getätigt werden. Dies betrifft sowohl die elektronischen und mobilen Zahlungsmöglichkeiten, wie auch die Zahlungen am Point-Of-Sale. Dem Kunden stehen verschiedene Zahlungsinstrumente zur Verfügung, zu denen Kreditkarten, Debitkarten, Überweisungen oder Echtzeitzahlungen (über Onlinebanking) gehören. Die Zahlungen erfolgen über sichere Kanäle, die Daten der Zahlungskarte des Kunden werden dabei im Browser des Käufers verschlüsselt.

Die Onlinekartenzahlung erfolgt über sechs Schritte, die in der folgenden Grafik beschrieben sind:

Quelle: adyen.com

Im April 2017 erhielt das Unternehmen eine Banklizenz und hat seither das Recht Zahlungen abzuwickeln, ohne dabei als Bank in Erscheinung zu treten. Dadurch ist auch eine Vergabe von Kontonummern an die Kunden möglich. Adyen ist es somit möglich, seine Produkte und Dienstleistungen auszubauen, um dadurch zusätzliche Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig sichert sich das Unternehmen seine Unabhängigkeit im Hinblick auf Finanzinstitute. Das angestrebte Ziel dieser Lizenz ist es, den Kunden eine Möglichkeit zu bieten, Zahlungen mit einer kürzeren Zahlungsfrist zu tätigen, diese schneller zu verarbeiten (faster settlement time), die Automatisierung und Stabilität zu fördern und an Flexibilität zu gewinnen. Adyen verschafft sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil. Nichtsdestotrotz versteht sich das Unternehmen nicht als Bank, sondern als Zahlungsdienstleister.

Adyen passt sich sowohl den nationalen als auch den internationalen Zahlungsverfahren an. Dadurch konnte Adyen Partnerschaften mit den Plattformen für mobile Zahlung und Onlinezahlung Alipay und WeChat schliessen. Diese Allianzen steigern die Attraktivität und Popularität im chinesischen Kundensegment. Ausserdem können durch diese Partnerschaften Benutzer von Alipay und WeChat in Europa auf die gleiche Weise bezahlen, wie sie es derzeit in China tun. Dort sind Zahlungskarten nicht so weit verbreitet wie in Europa.

Zu den Kunden von Adyen gehören Uber, Spotify, Netflix, LinkedIn, die Fluggesellschaften KLM und EasyJet. Zu den Investoren gehört Iconiq Capital, welches Family Offices des Silicon Valley verwaltet, wie etwa das von Mark Zuckerberg oder Jack Dorsey. Adyen besitzt somit eine unbestreitbare Referenz, die dabei hilft, ein internationales Netzwerk zu pflegen und auszuweiten.
Nicht zuletzt trägt Adyen zum Wachstum seiner Kunden bei, die im digitalen Sektor tätig sind. Transaktionen, die über Mobiltelefone erfolgen, werden einfacher und schneller. Darüber hinaus gibt es ein integriertes System, das ein Risikomanagement gegen potentielle Betrüger bereitstellt. Erreicht wird dies, indem mithilfe eines Datenalgorithmus Betrugsversuche zunächst identifiziert und anschliessend unterbunden werden. Die Plattform fungiert somit als Zahlungsgateway (Payment Gateway), Zahlungsdienstleister und bietet zudem ein Risikomanagement.

Abschliessend lässt sich festhalten, dass Adyen die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs vorantreibt und motiviert ist, den etablierten Playern den Kampf anzusagen. Es wird interessant sein die Entwicklung von Adyen, im Hinblick auf die Veränderungen, die durch Digitalisierung im Zahlungsverkehrsbereich entstehen werden, weiter zu verfolgen.

Für Sie gebloggt hat Mélanie Unver

#Adyen #Payments #FinTech #DigitalBanking