eBAM – Risiken und Chancen

Dank eBAM kann Papierkram zur Vergangenheit gehören
Haben Sie also Ihre Bankkonten im Griff? Wie steht es mit der Transparenz der Kontoberechtigungen und wie zufrieden sind Sie mit dem Kontoeröffnungsprozess?

Leider wird die ordentliche Führung der Kontodaten meist durch papierbasierte und aufwändige Prozesse der Banken verunmöglicht. Falls Sie auch schon einschlägige Erfahrungen in dieser Richtung gemacht haben, könnte eBAM ein interessantes Thema für Sie sein.

Was ist eBAM
eBAM (Electronic Bank Account Management oder Elektronische Bankkontoverwaltung) ist eine Online-Lösung für eine weltweite Verwaltung von Bankkonten. Es ist ein Financial Services Messaging Standard, welcher von SWIFT definiert wurde. eBAM verspricht eine Kompatibilität mit aktuellen Kommunikationsstandards (EBICS, SWIFT FileAct, etc.) und unterstützt den ISO-20022-Standard für einfachen Empfang und Erstellung der eBAM-Dateien (acmt-Dateien) mit Ihrer Software. Sie verwalten somit alle Ihre Bankkonten an einer Stelle.

Was sind Vorteile von eBAM
Wenn man über eine Kontoeröffnung spricht, denkt man schnell an sehr viel Papier, unklare und komplizierte Prozesse und lange Wartezeiten. Mit eBAM sollte nun alles einfacher werden.

Mit eBAM können Prozesse wie Kontoeröffnung, Kontoschliessung, Kontoberechtigungen, Kontoübersicht (Reporting, Gebühren etc.) und Kontomutation optimiert werden.

eBAM - So könnte der Prozess heute und morgen aussehen
©PPI Schweiz GmbH

eBAM ist komplett papierlos. Es müssen keine Formulare mehr ausgefüllt werden. Es braucht lediglich eine ISO-20022-fähige Software mit einem eBAM-Modul, welches eine acmt-Datei (Account Management XML-Datei) generiert und über die SWIFT-Anbindung an die Banken übermittelt, damit der gewünschte Prozess angestossen werden kann.

Durch die sofortige Übermittlung der acmt-Datei an die Bank wird der entsprechende Auftrag somit unmittelbar erteilt. Sie sparen Zeit, da die Dauer für die Erstellung, Erteilung und Bearbeitung des Auftrags auf ein Minimum reduziert wird.

eBAM sorgt also für eine effiziente und kundenfreundliche Prozessgestaltung und schafft mehr Transparenz bei der Übersicht der Bankkonten. Somit können Berechtigungen bei allen Banken angepasst und nicht verwendete Konten schnell eruiert und geschlossen werden, da sie nur Kosten verursachen.

Ein Key-Feature, welches eBAM zum Erfolg führen könnte, ist die Möglichkeit, einen Mitarbeiter, der soeben den Betrieb verlassen hat, ohne Verzögerungen und lückenlos bei allen Banken von allen Berechtigungslisten streichen zu lassen.

Zu guter Letzt machen sich auch Effizienz und Transparenz bei der Reconciliation der Konten, bei operativen Kontrollen und bei Audits bemerkbar. Dies sind wichtige Elemente für die Compliance der Prozesse und des ganzen Unternehmens.

Dieser Datenaustausch wird einer ID-Kontrolle unterzogen und gewährleistet durch die bankübliche Verschlüsselung die bestmögliche Sicherheit.

Wo bestehen Risiken
Wenn wir uns die heutigen Prozesse anschauen, sehen wir in puncto Know Your Customer (KYC) und Geldwäschereigesetz (GwG) keine Änderung. Bei Kunden, welche heute das Kontoeröffnungsformular der Bank zustellen oder welche mit den notwendigen Angaben elektronisch über die SWIFT-Schnittstelle den Kontoeröffnungsprozess anstossen, handelt es sich um bestehende Kunden, welche schon einmal identifiziert worden sind. Bezüglich des Datenschutzes scheint eBAM sogar der sicherere Weg für den Versand Ihrer Daten zu sein. Wichtig ist, dass bei der Kontoeröffnung in jedem Fall ein sauberes Screening vorgenommen wird und der Antragsteller gegen Sanktionslisten, PEP-Listen, Red Flags etc. abgeglichen wird.

Ob sich eBAM durchsetzen wird, bleibt noch offen. Der Meldungsstandard ISO20022 ist schon mal eine gute Grundlage, um mit acmt-Meldungen die Kontobewirtschaftung automatisieren zu können. Für die Erledigung der notwendigen Hausaufgaben braucht es allerdings noch Zeit und sehr viel Ressourcen, welche derzeit in anderen Projekten, wie z.B. Harmonisierung des Zahlungsverkehrs, eingesetzt werden.

Dieser Blog wurde gepostet von Alen Kasumovic

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